John Niven schreibt böse. So, als sei Popliterat Nick Hornby mit Brachialzyniker Bret Easton Ellis gekreuzt worden. So eine Spezies wird gerne als Kultautor bezeichnet. Und seinen Durchbruch als solcher hatte Niven 2008 mit dem Roman "Kill Your Friends", einer Art "American Psycho" der Musikindustrie.

Der Schotte schreibt aus Erfahrung. Denn Niven hat nicht nur Literatur studiert, sondern er soll als A&R-Manager einer Plattenfirma die damals unbekannten Coldplay abgelehnt haben - mit der Begründung: "Wer will schon einen drittklassigen Radiohead-Verschnitt?"

Jetzt hat der Journalist und Autor einen neuen Roman vorgelegt. "Coma" handelt nicht von Pop. Sondern von Golf. Dem Sport. Die Handlung liest sich krude und spannend: Es kreuzen sich aufs Absurdeste - und Brutalste - die Wege zweier Brüder. Der eine Golfer, der andere Gangster. Warum man das lesen sollte. Niven schreibt auch gut. Und witzig.

John Niven, zu Gast: Bernd Begemann, 21.00, Kulturhaus 73 (S Sternschanze), Schulterblatt 73, 9 Euro Ak.