Heute Abend singen Curtis Stigers, Mayer Hawthorne und die Schwedin Miss Li auf Hamburger Bühnen.

Der Wochenauftakt bietet zumindest musikalisch einen Crossover von Jazz über Elektronik-Soul bis zu niedlichem Polka-Pop. Ersteren liefert seit Dekaden Curtis Stigers. Seine zuckrig schmachtende Hymne "I Wonder Why" ist noch heute begehrter Sound für Anfänger im langsamen Walzer. Auch wenn die berühmte schulterlange Mähne längst ab ist, an seinem Saxofon wird man den amerikanischen Songwriter, Musiker und Sänger heute Abend in der Fabrik erkennen. Im Gepäck hat er sein aktuelles Album "Lost In Dreams". Auf dem Cover inszeniert er sich wie in einem alten Blue-Note-Klassiker, und ähnlich verträumt sind die Songs von "Jealous Guy" bis zu "Bye Bye Blackbird", die er mit Schmirgelstimme interpretiert.

Wem der Sinn nach jazzigen Rhythmen, aber auch ordentlicher Soulhitze steht, der kann sich den Kammersoul von Mayer Hawthorne in der Prinzenbar-Halle zu Gemüte führen. Schmissige Hooks versetzt der Amerikaner auf seinem Debütalbum "A Strange Arrangement" mit aparten Vintage-Keyboards. Klingt fast wie ein Original aus den Sixties - authentisch, verführerisch, lässig.

Eher dem Indiepop verschrieben hat sich die junge Schwedin Miss Li, bürgerlich Linda Carlsson. Ihre schmetterlingshaft flirrenden Songs wie "Don't Try to Fool Me" passen wunderbar in begehrte Fernsehformate und haben auch schon Arztserien wie "Grey's Anatomy" untermalt. In "Bourgeois Shangri-La" unterlegt sie ihr hohes Stimmchen mit allerlei launigem Geklimper. Heute tritt Miss Li mit Band live im Uebel & Gefährlich auf.

Curtis Stigers 21.00, Fabrik (S Altona), Barnerstraße 36, Eintritt 25,60; Mayer Hawthorne & The County 20.00, Prinzenbar (U St. Pauli), Kastanienallee 20, Eintritt 15,-; Miss Li 20.00, Uebel & Gefährlich (U Feldstraße), Feldstraße 66, Eintritt 6,50