Martin Willich, Studio Hamburg, Kuratoriumsvorsitzender Stiftung zur Förderung des Thalia-Theaters: "Kultur ist Standortfaktor allerersten Ranges. Hamburg hat bereits an Substanz im Medienbereich verloren. Es darf keine weitere Austrocknung erfolgen, hier muss massiv gegengesteuert werden."

Lisa Kosok, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Historische Museen Hamburg: "Niemand in dieser Stadt möchte, dass die Kultur auf das Niveau einer Kleinstadt zusammengestrichen wird. Die Folgen wären verheerend. Natürlich benötigen wir öffentliche Mittel. Und private Förderer sind genauso wichtig."

Friedrich Schirmer, Intendant Deutsches Schauspielhaus : "Wir wehren uns entschieden gegen die angedrohten Kürzungen in der Kultur. Sie stehen in keinem Verhältnis zu den horrenden Beträgen, die in Hamburg im Finanzsektor versenkt wurden. Für die gab es klaglos Hilfe - aus Steuermitteln."

F.C. Gundlach, Fotograf und Direktor des Hauses der Photographie: "Kultur, Kunst, Kreativität sind die Seele der Stadt. Hamburg darf daran nicht sparen, will es nicht seine Seele verkaufen. Als Medien- und Kulturstandort haben wir auch nachfolgenden Generationen gegenüber Verantwortung."

Martin Aust, Geschäftsführer des Metropolis-Kinos : "Hamburg gerät in Gefahr, in die Provinzialität abzurutschen. Die ohnehin unterbezahlten Kulturschaffenden werden der Stadt den Rücken kehren. Das Gegenteil wäre angebracht. In schwierigen Zeiten muss in Kultur investiert werden."

Jeffrey Tate, Chefdirigent Hamburger Symphoniker: "Kulturstaatsminister Neumann hat am 10.11. gesagt: Gerade in Krisenzeiten dürfe das Fundament, das unsere Gesellschaft zusammenhält - die Kultur -, nicht angekratzt oder beschädigt werden. Diesem Appell kann ich mich nur anschließen."

Johannes B. Kerner, TV-Moderator: "Na prima, dann fangen wir mal an zu sparen und nennen "Endstation Sehnsucht", das Neumeier-Ballett, nur noch "Endstation" ... Und wer beim Sport kürzt, kürzt bei den jungen Menschen. Ein fatales Signal für eine Stadt, die wachsen will."

Gilla Cremer, "Theater Unikate", Autorin, Schauspielerin, Produzentin: "Kultur ist Nahrung für Geist und Seele! Im Theater begegnen wir uns noch in Echtzeit, um das Leben spielerisch zu hinterfragen. Soll denn jeder für sich mit einem Joystick in der Hand vor der Glotze verhungern?"

Rolf Beck, Intendant Schleswig-Holstein Musik Festival/Klangkörpermanager NDR: "Ein verheerendes Signal in Richtung Kulturmetropole. Dies könnte unter anderem den Untergang für viele kleinere Kultureinrichtungen bedeuten, die eine Großstadt doch gerade ausmachen und bereichern."

Axel Schneider, Intendant Kammerspiele, Altonaer Theater : "Hamburg profiliert sich mit exorbitanten Ausgaben auch als Kulturstadt. In der Krise sollte man dieses Statement durch eine Nullrunde beim Kultursparen unterstreichen und nicht viele notwendige Pflänzchen ersticken."

Albert Wiederspiel, Leiter Hamburger Filmfest : "Dieser gefährliche Einschnitt würde an die Substanz gehen. Viele Kultureinrichtungen, wie etwa das Filmfest Hamburg, leben bereits am Minimum - und sind im Vergleich zu den anderen deutschen Städten bald nicht mehr konkurrenzfähig."

Manfred Lahnstein, Professor Hochschule für Musik und Theater : "Hamburgs Kultureinrichtungen sichern Arbeitsplätze und schaffen Wachstumschancen, weil sie die Qualität des Standorts Hamburg stärken. Deshalb sollte von kontraproduktiven Kürzungen im Kulturhaushalt abgesehen werden."

Susie Reinhardt, Teamleitung im fmz Frauenmusikzentrum e. V. : "Sparen könnte man bei Prestigevorhaben. Aber nicht bei kleinen Kultur- und Subkulturprojekten, die jenseits von wirtschaftlichen Gesichtspunkten wichtig sind, weil sie die Stadt vielfältiger machen."

Siegfried Lenz, Schriftsteller und Hamburger Ehrenbürger : "Diese Kürzung sollte man sich sehr lange überlegen. Das wäre eine politische Fahrlässigkeit. Mittlerweile hat man auch bundesweit erkannt, wie viel Kultur vermag. Das kommt uns in jeder Weise in der Zukunft zugute."

Sylvia Henze, Vorsitzende des Vereins Ateliers für die Kunst : "Jetzt sollte ein klares Zeichen von der Politik gesetzt werden, wie existenziell Kunstschaffende für unsere Gesellschaft sind - der Kulturetat muss eine adäquate Honorierung der KünstlerInnen gewährleisten."

Annemarie Dose, Hamburger Tafel : "Der Mensch lebt nicht von Brot allein. Kultur brauchen wir für unsere Zukunft, sonst geht alles verloren. Die Jugend kann man an Kultur und Kunst heranführen, indem man sie ihnen zeigt, indem sie Kunst erleben, berühren können."

Martin Köttering, Präsident der Hochschule für bildende Künste (HFBK) : "Ich traue Herrn Bürgermeister Ole von Beust eine weitsichtige Politik zu, die Kultur als zentrale Kraft für das Gemeinwohl herausstellt. Die drohende Katastrophe muss abgewendet werden."

Michy Reincke, Musiker : "Ich plädiere dafür, den Sinn von Kultur, ihren geistigen und seelischen Nutzen zu bewerben und die allgemeine Kultur-Trägheit bloßzustellen sowie zu zeigen, dass es sinnstiftend und unterhaltsam sein kann, an Kultur klug zu werden."

Joachim Lux, Intendant Thalia-Theater : "Nicht die Kultur ist in der Defensive, sondern die, die Kürzungen fordern. Wenn man jetzt bei Bibliotheken, Museen, Theater, Off-Kultur und Ateliers Geld wegnimmt, droht ein katastrophales, politisch kaum vertretbares Gesamtbild."

Werner Marnette, Manager : "Haushalt und Verschuldung zwingen zum Sparen, aber nach Priorität und höchstem Nutzen. Voreilige Einschnitte im Kulturetat sind gefährlich, denn die Kultur ist der Humus für den sozialen und wirtschaftlichen Erfolg der Stadt."

Peter Voss-Andreae, Präsident der Justus-Brinckmann-Gesellschaft : "Wenn der ohnehin schmale Kulturetat um zehn Millionen Euro gekürzt wird, wird in der Stadt nichts mehr strahlen. Dann ist der Marsch in die tiefe Provinzialität garantiert."

Bettina Fellinger, Geschäftsführerin Klingendes Museum : "Ausgerechnet beim Kulturetat zu kürzen wäre ein fatales Signal! Insbesondere Kinder brauchen vielfältige kulturelle Anregungen. Deshalb muss mehr statt weniger investiert werden."

Ulrich Tukur, Schauspieler : "Kürzungen wären kontraproduktiv. Gelder für Kultur sind keine großzügigen Subventionen, die wehtun. Sie sind notwendige Investitionen in die Attraktivität einer Stadt. So generiert man einen nachhaltigen Wirtschaftskreislauf."

Michael Göring, Vorstandsvorsitzender "Zeit"-Stiftung : "Kultur ist Bürgerrecht, Kultur muss gerade in der Krise stark bleiben. Kultur in Hamburg braucht mehr privates Engagement, jetzt ist Zeit für einen neuen großen privaten Stifter."

Christoph von Dohnányi, Chefdirigent NDR Sinfonieorchester : "Der Senat muss über Einsparungen reden. Wenn auch wirtschaftliches Wachstum Priorität hat, so darf das nicht auf Kosten der kulturellen Qualität Hamburgs gehen."

Christian Seeler, Intendant Ohnsorg-Theater : "Nicht nur Banken und Geldinstitute - sondern gerade die Kultur muss in unserer Gesellschaft als systemrelevant angesehen und uneingeschränkt gefördert werden."

Wolf Biermann, Schriftsteller, Liedermacher, Ehrenbürger Berlins : "Weil ich selber von diesem Kulturtopf nicht leben muss, habe ich den Mut zu sagen: Die Stadt Hamburg sollte nicht an ihrer schönsten Schönheit sparen."

Michael Jürgs, Journalist, Vorstand Literaturhaus : "Anstatt zehn Millionen sollte man dann wohl lieber die Kultursenatorin einsparen. Wenn sie das wirklich ernst meint."

Hermann Rauhe, Vorstand der Freunde und Förderer der Hamburger Symphoniker : "Die Kultur ist die Basis für die gesellschaftliche Entwicklung, wie die gegenwärtige Krise zeigt. Deshalb darf man dort überhaupt nicht kürzen. Mir ist unverständlich, dass viele Politiker den Wert den Kultur immer noch nicht begriffen haben."

Elmar Lampson, Präsident der Hochschule für Musik und Theater : "Ohne Kultur geht gar nichts, keine Wirtschaft, keine Bildung, keine Erziehung, keine gerechte Verteilung von Ressourcen, keine sinnvolle Politik - einfach nichts, sogar die Kultur braucht Kultur. Hier muss investiert, nicht gekürzt werden."

Christian Albrecht, Vorsitzender Heimatmuseum und Geschichtswerkstatt Barmbek e. V. : "Die Geschichtswerkstätten würden eine neuerliche Kürzung kaum verkraften. Schon 2003 mussten sie eine 25-prozentige Einbuße hinnehmen. Geblieben sind stiefmütterlich bemessene ca. 0,25 Prozent vom Kulturetat."

Hans-Juergen Fink, Chefredaktion Kultur & Medien, Hamburger Abendblatt : "Wer weiß, wie mit geringen Zuwendungen viele Kulturprojekte Großartiges für unsere Gesellschaft leisten, kann sich nur darüber freuen, dass die Hamburger Kultur ihren kleinen Etat in schwierigen Zeiten endlich offensiv verteidigt."

Sibylla Ribbentrop, Vorstand der Freunde des Deutschen Schauspielhauses : "Ich will den Gestaltungsspielraum der Politik einengen, ich fordere Schonbereiche. Hier wird auch mein Steuergeld ausgegeben. Die 6 Mrd. Euro, die als Nettokreditaufnahme bis 2013 zu verkraften sein sollen, verlangen anderes Denken."

Ekkehard Nümann, Vorsitzender des Vereins Freunde der Kunsthalle : "Den Etat zu kürzen wäre schädlich für die Stadt und die Kultur. Es wäre kompletter Unsinn. Ich habe den Eindruck, dass das Leute entscheiden, die sich mit Kultur nicht beschäftigen und die nicht wissen, dass Kultur unsere Lebensbasis ist."

Rocko Schamoni, Autor und Mitbegründer des Golden Pudel Klubs : "Nicht die Glasfassaden werden von unserer Zeit zeugen, nicht die Konsumtempel - die sind nur auf Zeit gebaut, um die Massen abzumelken. Die Kunst ist das Zeugnis einer Zeit; und wenn es keine Kunst gegeben hat, war da wohl nichts."

Gesa Engelschall, Vorstand Hamburgische Kulturstiftung : "Kulturförderung ist integrationsfördernd und gemeinschaftsbildend. Möglichst jeder - unabhängig vom Einkommen - sollte die Möglichkeit haben, an Kultur teilzuhaben. Was nur geht, wenn Kultur sich wirtschaftlich nicht selbst tragen muss."

John Neumeier, Intendant Hamburg Ballett, Ehrenbürger Hamburgs : "Als einer der Verantwortlichen für Kultur in dieser Stadt halte ich jede Form von Kürzungen in jedem Bereich der Kultur für unverständlich. Kürzungen in unserem Haus wären das Ende des Hamburg Balletts in seiner jetzigen Form."

Armin Sandig, Präsident der Freien Akademie der Künste in Hamburg : "Knappe 2,5 Prozent vom Gesamthaushalt für Kultur - eine Summe, die menschlich und kulturell unendlich viel bewirkt! Weggespart bewirkt sie im Haushalt fast nichts, ist aber für Gemeinsinn und humanes Leben eine Katastrophe."

Ulita Knaus, Sängerin, Hamburger Jazzpreis : "Eine Weltstadt wie Hamburg braucht für ihr Image eine funktionierende Infrastruktur (Galerien, Auftrittsorte) für die Künstler. Rüdiger Kruses (CDU) Idee, den Kulturetat um 30 Millionen Euro aufzustocken, halte ich für hervorragend!"

Simone Young, Intendantin der Hamburgischen Staatsoper : "Eine Kürzung des Kulturetats wäre das falsche Signal. Hamburg kann als Musikmetropole weltweit Maßstäbe setzen - wir haben eine ausgezeichnete künstlerische Qualität in unserer Stadt, diese müssen wir erhalten und weiter fördern."

Christine Ebeling, Künstlerin, Aktivistin Gängeviertel : "Ich bin entrüstet über diese Haltung. Wenn kein Geld vorhanden ist für das, was die Gesellschaft seit Jahrhunderten prägt, dann möchte ich bitten, die Großprojekte mit sterben zu lassen. Ein Massengrab ist ebenso massenwirksam ?"

Jürgen Flimm, Intendant der Salzburger Festspiele : "Seit Jahren schauen wir uns an, dass am kleinsten Etat gekürzt wird. Dabei wissen wir doch, dass jeder für Kultur ausgegebene Euro 1,6 Euro in den Wirtschaftskreislauf zurückbringt. Also kürzt der Senat seine Einnahmen. Ist das weise?"

Hubertus Gaßner, Direktor der Hamburger Kunsthalle : "Kultur und Kunst - Sahnehäubchen auf dem Kaffee oder Hefe im Teig? Die Bürger, wir als die Kulturinstitutionen und die verantwortlichen Politiker müssen gerade jetzt, in der Krise, endlich eine Entscheidung treffen, was wir wollen."

Tino Hanekamp, Klubbetreiber Uebel & Gefährlich : "Was soll man da sagen? Kürzt lieber bei der HSH Nordbank? Oder den Prestigebauten? War doch klar, dass bei der Kultur zuerst gespart wird. Danach kommt das Soziale dran. Bald ist hier alles kalt, leblos, hohl, für immer eingeschlafen."

Rainer Moritz, Leiter des Literaturhauses : "Ich halte nichts davon. Wer in Krisenzeiten an der Kultur spart, spart an der Zukunft. Kultur ist jetzt nötiger denn je und es genügt nicht, in Sonntagsreden über mangelnde kulturelle Bildung zu klagen. Man muss auch Taten folgen lassen."

Christoph Lieben-Seutter, Generalintendant Laeiszhalle / Elbphilharmonie : "Eine Kürzung des Kulturetats wäre ein katastrophales Signal. Gerade in schwierigen Zeiten, in denen auch andere Einnahmequellen wegbrechen, hat der Staat die Verpflichtung, unterstützend einzugreifen."

Barbara Deeken, Theater für Kinder / Hamburger Kammeroper : "Ohne Humus wächst kein Baum, ohne Fundament steht kein Haus, ohne Basisarbeit wird der Traum von der Musikstadt Hamburg ein Luftschloss bleiben. Unsere beiden Häuser leisten diese Arbeit seit Jahrzehnten. Alles umsonst?"

Daniel Kühnel, Intendant Hamburger Symphoniker : "Kultur ist nichts Abstraktes, sondern die Summe unseres Wissens. Das spricht gegen Kürzungen im Kulturetat - sie beschränken die Wirkungsmöglichkeiten der Kultur. Hamburg sollte unbedingt auf dem Weg zur Musikmetropole bleiben."

Karsten Jahnke, Konzertveranstalter : "Wer immer noch meint: 'l'art pour l'art?, der hat nicht begriffen, welche soziale, kulturelle und wirtschaftliche Funktion Kunst in einem Gemeinwesen hat. Wer die Künste vernachlässigt, vergeht sich an der Zukunft unserer Stadt."

Amelie Deuflhard, Intendantin Kampnagel : "Es gibt in Hamburg momentan eine Branche, die wächst und gedeiht: die Kultur. Die Kreativen fordern Beteiligung bei der Stadtentwicklung. Hamburg sollte sich zu seiner Kultur bekennen. Ausbau der Förderung wäre das richtige Signal."

Ted Gaier, Musiker (Die Goldenen Zitronen) : "Da müssen halt mehr Sponsoren ran - dann heißt z. B. das Schauspielhaus Red-Bull-Theaterwelt... Abgesehen davon arbeitet der Senat sowieso dran, dass sich Künstler wegen unbezahlbarer Mieten anderswohin aufmachen."

Hermann Ebel, Stiftung Maritim Hermann und Milena Ebel : "Dieses Einsparziel muss vom Tisch, weil der Hamburger Kulturetat, verglichen mit anderen Metropolen, ohnehin schon sehr bescheiden ausfällt. Die Kürzung wirkt auch kontraproduktiv auf die Anwerbung privater Mittel."

John Schierhorn, Klubbetreiber Waagenbau : "Die Kürzung des Kulturetats wäre eine Bankrotterklärung! Wir haben gerade mühevoll die beste Klubkulturförderung Deutschlands auf den Weg gebracht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand das ernsthaft wieder umwerfen will."

Reinhold Beckmann, TV-Moderator : "Das erinnert mich an einen Schildbürgerstreich. Die Hamburger waren bisher so schlau, möglichst alles zu tun, um die kulturelle Vielfalt zu stärken und auch Problembereichen eine Chance zu geben. Ich sehe keinen Grund, das zu ändern."

Wolfhagen Sobirey, Präsident Landesmusikrat Hamburg : "Auf dem Weg zur Elbphilharmonie die Musikförderung der Musikvereine, Laienchöre, Jugendorchester, Bürgerhäuser endgültig gegen null fahren? Welches Publikum wird dann im teuren Konzerthaus sitzen?"

Hark Bohm, Filmemacher : "So dumm wird der Senat nicht sein. Kultur, ob Klubmusik oder Oper, Slam Poetry oder Literaturhaus, ist die Identität Hamburgs. Im Wettstreit der Metropolen gewinnt die Stadt mit der attraktivsten Kultur. Das weiß Herr von Beust."

Dirk Luckow, Intendant der Deichtorhallen : "Die Kulturbudgets sind schon jetzt knapp. Die Kürzungen hätten fatale Folgen. Der Ruf der Hansestadt als Kulturstandort ersten Ranges gerät in Gefahr. Hamburg als kulturelle Provinz? Plötzlich vorstellbar."

Peter Schmidt, Gestalter : "Alles, was mit vielen Mühen an Kulturarbeit in dieser Stadt aufgebaut wird, will der Senat mit einer so dramatischen Kürzung des Etats wieder zerstören? Das will ich mir nicht vorstellen, und ich will es auch nicht glauben."

Hans Jochen Waitz, Fleetinsel : "Der Kulturetat muss dringend erhöht werden. In Krisenzeiten bedarf nicht der Konsum der Anheizung durch Abwrackprämien; die Menschen sollten durch Kultur zur Auseinandersetzung mit Themen unserer Zeit angeregt werden."

Matthias von Hartz, Leiter Internationales Sommerfestival Hamburg : "Hamburg muss - und wird - in Kunst und Künstler investieren. Die Erkenntnis, dass Hafen, Huren und Harley-Days noch keine lebenswerte Metropole machen, wird sich durchsetzen."

Inken Rahardt, künstlerische Leitung Opernloft : "Politiker sollten gesellschaftspolitisch und nicht in Legislaturperioden denken. Hochkulturen haben sich immer selbst kaputt gemacht. Mit Kulturkürzungen sind wir auf dem schnellsten Wege dahin!"

Daniel Hope, Geiger : "Für mich ist es immer wie eine Alarmglocke, wenn man über Kürzungen in der Kultur diskutiert. Wollen wir in der Kultur bald eine Situation wie in England, wo man das Gefühl hat, auf einem großen sinkenden Schiff zu sein?"

Peter Lohmann, Harbour Front Literaturfestival : "Eine Schande für Hamburg, dass der Senat die Kultur so gering schätzt, gerade in einer Zeit, in der die Vermittlung von menschlichen Werten und Künsten so dringend benötigt wird."

Ulrich Waller, Intendant St.-Pauli-Theater : "Zaubern können wir auch nicht. Und Geld schon gar nicht. Aber sehenden Auges Kultur zu vernichten ist ein schwerer Fehler, der sich rächen wird. Also: Hände weg vom Kulturetat!"

Florian Waldvogel, Direktor des Kunstvereins in Hamburg : "Making money is art, and working is art, and good business is the best art." (Andy Warhol)