Minimalistische Beatles-Interpretationen und mehr mit Toktoktok lohnten am Sonnabend den Weg in die HafenCity.

Hamburg. "Hamburgs neue Jazz Location in der HafenCity" steht als Überschrift auf dem Plakat, das den Konzertabend mit dem Quartett Toktoktok am Sonnabend im Kaispeicher B bewarb. Weil sich auch Taxifahrer dort verirren, verirrt sich kein Taxifahrer dorthin, weshalb auch nach Verlassen des Konzerts ein strammer Fußmarsch zurück vom Fuchs-und-Hase-Gutenachtsageland rund um das Maritime Museum in die Sichtweite der Innenstadt angesagt ist.

Auch hat sich der Veranstaltungsort mit drei Konzerten innerhalb eines knappen Jahres bislang nicht gerade als Top-Adresse im Stadtplan der Jazzfans eingeführt. Trotzdem folgten überraschend viele Freunde der Geselligkeit dem spechtig klingenden Ruf zu Toktoktok.

Während die live als vierköpfiges Team agierende Band ihre Lieder spielte, überstieg der Gesprächspegel der Gäste das Volumen der Musik manchmal erheblich. Die Sängerin und Patin des Bandnamens Tokunbo Akinro ließ sich's nicht verdrießen und erzählte zwischen den Songs dem Schwatzhaufen im hübschen Saal, was sie so alles über die Beatles weiß. Das nächste Toktotok-Album soll nämlich eine Hommage an die Fab Four werden. Also gaben Toktoktok einen Vorgeschmack: Sie brachten minimalistische Versionen von "Lady Madonna", "Dear Prudence" oder "Get Back" (als Reggae), wobei die Musik sprunghaft besser wurde, als Morten Klein das Schlagzeug in Ruhe ließ und endlich Saxofon spielte. Der Pianist Jens Gebel drückte sensible 70er-Jahre-Sounds aus den widerspenstigen Tasten seines Fender Rhodes E-Pianos, und Bassmann Christian Flohr zupfte streng ökonomisch den Kontrabass. Nicht schlecht.