Mit widersprüchlichen Äußerungen zur Umstellung seiner Sender auf Pay TV hat der Vorstandsvorsitzende der ProSiebenSat.1 Media AG, Thomas Ebeling, für Verwirrung gesorgt.

Hamburg. Unter Berufung auf Ebeling meldete das "Handelsblatt", die Gruppe wolle ihre "Sender kostenpflichtig machen". Der Tageszeitung "Die Welt" sagte Ebeling jedoch, "Die Sender bleiben gebührenfrei". Ein Sprecher der Senderfamilie, der den "Handelsblatt"-Bericht nicht ausdrücklich dementieren wollte, sagte dem Abendblatt, sein Haus wünsche sich Zustände wie in Dänemark, wo Kabelnetzbetreiber Sender für die Verbreitung ihrer Programme bezahlen. Zudem gibt es in der Gruppe Überlegungen, einen Pay-TV-Ableger des Senders ProSieben zu starten. Bis 2014 will die Gruppe 30 Prozent ihrer Erlöse unabhängig vom Werbegeschäft erzielen.

Mit der bis 2012 geplanten Umschaltung von analoger auf digitale Empfangstechnik und der von den Privatsendern gewünschten Grundverschlüsselung können Free-TV-Sender jederzeit auf Pay TV umgestellt werden. Bereits beschlossen ist die Einführung einer monatlichen Gebühr von fünf Euro für den HDTV-Empfang der Programme der Sendergruppen von ProSiebenSat.1 und RTL via Satellit ab November 2010.