Doris Heinze war nicht erschienen. Das brauchte die ehemalige NDR-Fernsehspielchefin auch nicht.

Hamburg. Beim Gütetermin mit ihrem einstigen Arbeitgeber in Saal 315 des Arbeitsgerichts am Dienstagnachmittag reichte der Vorsitzenden Richterin Carla Coutinho die Anwesenheit ihrer Anwälte aus. Heinze war vom Sender gleich dreimal fristlos gekündigt worden, weil sie ihm eigene Drehbücher und Drehbücher ihres Mannes unter Pseudonym untergejubelt haben soll. Zudem wird ihr vorgeworfen, ein Drehbuch doppelt verkauft zu haben.

Zur Sache gab es vor Gericht nichts Neues. Heinzes Anwälte Anne Gaulin und Gerd Benoit fechten die fristlose Kündigung ihrer Mandantin aus formalen Gründen an. Neben dem angeblichen Versäumen von Fristen und der Frage, ob der Personalrat angehört wurde, geht es darum, ob die Kündigungen zwei zeichnungsberechtigte Mitarbeiter des NDR unterschrieben haben. Bei den ersten beiden Kündigungen ist das nach Ansicht der Heinze-Anwälte nicht der Fall. Außer von der NDR-Personalchefin wurden sie von einer Personalreferentin unterschrieben, die dazu womöglich nicht bevollmächtigt war. Die Richterin deutete an, dass hier ein Problem liegen könne.

Eine gütliche Einigung scheiterte. Im Fall der dritten Kündigung wollen sich Heinzes Anwälte zur Sache äußern. Am Rande des Prozesses sagten sie, der Vorwurf, ihre Mandantin habe ein Drehbuch zweimal verkauft, sei unzutreffend. Ihre übrigen Verfehlungen reichten nicht, um eine fristlose Kündigung zu begründen. Sollten die Parteien sich nicht doch noch einigen, wird am 12. Februar 2010 weiterverhandelt. Dann eventuell mit Heinze, der die Richterin schon mal ausrichten ließ, an diesem Tag nicht ins Ausland zu reisen.