Paris. Gewaltandrohungen der Mafia, Festnahmen oder andere Schikanen: Bei der Pressefreiheit droht Europa wegen Ländern wie Italien und Frankreich der Verlust seiner weltweiten Vorbildfunktion. Auf der neuen "Bestenliste" der Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) stehen diese Länder mittlerweile hinter afrikanischen Staaten wie Mali, Südafrika und Ghana. ROG-Generalsekretär Jean-François Julliard sagte gestern in Paris, die neue Rangliste zeige, dass die Pressefreiheit überall in der Welt mit der gleichen Energie und Beharrlichkeit verteidigt werde müsse. Positiv überrascht zeigten sich die Experten der Organisation hingegen von den USA, in denen sie einen "Obama-Effekt" beobachten. Dank der liberalen Politik ihres neuen Präsidenten Barack Obama sprangen die Vereinigten Staaten in der Rangliste von Platz 40 auf Platz 20. An der Situation in Deutschland kritisierte die Journalistenorganisation das im vergangenen Januar in Kraft getretene BKA-Gesetz, das dem Bundeskriminalamt die Möglichkeit einräumt, Computer online zu durchsuchen.