Axel Zwingenberger, Ben Waters, Charlie Watts: Das “ABC of Boogie-Woogie“ trat im St.-Pauli-Theater auf.

Hamburg -. Als Axel Zwingenberger, Charlie Watts, Dave Green, Ben Waters und Jools Holland vor einigen Wochen in der Londoner Royal Festival Hall auftraten, war das Publikum zwar im Schnitt deutlich jünger als am Montag im Hamburger St.-Pauli-Theater, aber längst nicht so von Anbeginn frenetisch.

Besonders Charlie Watts wurde von den 500 Zuschauern mit großem Jubel begrüßt, als er nach einem kurzen Zwingenberger-Solo die Bühne betrat. Danach ging es an die Arbeit. Statt an seinem Gretsch-Schlagzeug mit der markanten kleinen Bass-Drum saß der Rolling Stone am 40er-Jahre-Slingerland-Set von Axels Bruder Torsten. Während Watts die drei Ride-Becken zischen und die Kuhglocke klötern ließ und Dave Green den Kontrabass beackerte, griffen die Pianisten in die Boogie-Woogie-Tasten. Zwingenbergers treibendes Dampflok-Spiel mit "der linken Hand Gottes" bildete einen schönen Kontrast zu Waters Liebe der hohen Lagen und Hollands fließendem und lässigem Swing. Sängerin Lila Ammons, Enkelin des Boogie-Pioniers Albert Ammons, und das spontan auf der Bühne auftauchende Hamburger Urgestein Vince Weber rundeten die mit Pause dreistündige, von Ovationen verabschiedete erste "St. Pauli Boogie-Woogie Nacht" ab.

Vielleicht war es nicht die letzte, denn die Musiker hatten (auch bei einer Spontan-Session am Sonntag im Birdland) ihren Spaß. Sogar Watts, sonst britisches Understatement, grinste wie ein Teenager, sogar als Zwingenberger ihm den Proberaum-Gag auftischte, das nächste Stück bitte in "Tonart F" zu spielen.