Wenn Rolling-Stones-Schlagzeuger Charlie Watts (68) mit Zeitgenossen wie John Bonham (Led Zeppelin) oder Keith Moon (The Who) verglichen wird, mag der gepflegte englische Gentleman kaum dem Klischee des wilden Rock-Schlagzeugers entsprechen.

Und das nicht nur, weil er im Gegensatz zu Bonham und Moon Alkohol- und Drogensucht sowie einige schwere Erkrankungen überstand.

Oder weil er oft über den musikalischen Tellerrand schaut - wie am Montag, wenn er mit Axel Zwingenberger Boogie-Woogie im Hamburger St.-Pauli-Theater spielt. Wilde Eskapaden vor und hinter der Bühne überlässt er lieber seinen Stones-Kollegen Mick Jagger und Keith Richards. Watts geht einfach nur seiner Arbeit nach und trommelt präzise wie ein Uhrwerk "Paint It Black", "Start Me Up" und "Brown Sugar" ein.

So wie er Welttourneen und den ganzen Rummel um die Stones nicht mag, so betont zurückhaltend gibt sich Charlie Watts - der noch heute zu einer der bestgekleideten Persönlichkeiten im Rock-Geschäft zählt - auch privat. Seit 1964 ist er seiner Frau Shirley Ann treu und züchtet auf seinem Gut im südenglischen Dörfchen Dolton Araberpferde. Ganz in Ruhe. Stille "Satisfaction".