“Unsere Jugend kann nur Sorge für den Erhalt des kulturellen Erbes tragen, wenn sie an die Schätze herangeführt wird.“ Diese Maxime für den Hamburger Kinder- und Jugendkulturpreis sahen die Jury und ihre Sprecherin Isabella Vertés-Schütter beim Projekt “Jedem Kind eine Oper“ erfüllt.

Hamburg. Das Hamburger Konservatorium erhielt für Nadine Stahnkes mobile Inszenierung von Humperdincks Märchenoper "Hänsel und Gretel" die mit 20 000 Euro dotierte Auszeichnung der Dr.-E.-A.-Langner-Stiftung. Die Oper wurde von Mai bis Dezember 2008 für 4500 Grundschulkinder gespielt.

Die Verdienste der Langner-Stiftung für nachhaltige Jugendförderung würdigte Manfred Jäger in seiner Rede beim Festakt im Auditorium der Bucerius Law School. Der Staatsrat in der Behörde für Kultur, Sport und Medien überbrachte die Grüße und Glückwünsche von Senatorin Karin von Welck. Er überreichte mit Dirk van Buiren vom Vorstand der Langner-Stiftung dem Direktoren-Duo des Konservatoriums, Markus Menke und Eberhard Müller-Arp, Urkunde und Preisgeld.

Zum fünften Mal wurde der Kinder- und Jugendkulturpreis vergeben. Unter 35 Bewerbern hatte die Fachjury, in der auch Opernchefin Simone Young und Musikhochschul-Präsident Elmar Lampson saßen, das Opern-Projekt ausgewählt. Es verbindet die Breitenförderung im Schulunterricht mit der Spitzenförderung von Nachwuchs.

Studierende der Opernklasse am Konservatorium gaben mit Ausschnitten aus "Hänsel und Gretel" ein plastisches Beispiel für die Interaktion von Kindern und jungen Künstlern. Sie traten mit den Schülern der Klasse 2g der Fridtjof-Nansen-Schule auf: Die Kinder weckten mit Instrumenten die schlafenden Geschwister und sangen mit ihnen. Eine neue Oper bereitet das Konservatorium auch vor: Mozarts "Die Zauberflöte" im Klassenzimmer.