Michael Lehmann hat die Produktionsgesellschaft umstrukturiert. Die Abteilung für internationale Produktionen löste er auf.

Hamburg. Ein Jahr ist vergangen, seit der damalige Chef von Studio Hamburg Produktion, Sytze van der Laan, den Film- und Fernsehproduzenten verließ. Der Holländer wollte vor allem die internationale Kinoproduktion des Hauses stärken. Das gelang letztlich nicht. Ihm wurde nicht genug Zeit gelassen, sagen die einen. Produktionen wie "Die drei Fragezeichen" und "Die rote Zora" fehlte einfach der Erfolg, meinen andere.

Nun hat van der Laans Nachfolger Michael Lehmann die Produktionsgesellschaft umstrukturiert. Eine Abteilung für internationale Produktionen gibt es nicht mehr. Das darf freilich nicht überbewertet werden. Lehmann hat die Zahl der Abteilungen von sechs auf zwei reduziert. In seiner Firma unterscheide man nun nur noch zwischen fiktionalen und non-fiktionalen Produktionen. "Wir versprechen uns davon flachere Hierarchien und noch motiviertere Mitarbeiter", sagt er.

Ein weiterer Baustein seiner Strategie ist die Kooperation mit und die Beteiligung an anderen Produktionsfirmen. So hat Studio Hamburg Produktion 45 Prozent der Anteile von Blondheim TV ("Quatsch Comedy Club", "History Quiz") übernommen. Zudem hat sich Lehmann 25 Prozent der Anteile der Serienwerft ("Rote Rosen") gesichert. Der Einstieg bei der Agenda Media von Ex-"Spiegel"-Chef Stefan Aust wurde bereits verkündet.

Mit einer anderen TV-Produktionsgesellschaft, deren Namen Lehmann noch nicht nennen will, will er weitere Projekte für ProSieben, den NDR und die Degeto in Angriff nehmen. Und internationale Kinoproduktionen fallen nicht völlig durch den Rost: Mit der Schweizer C-Films soll Pascal Merciers Roman "Nachtzug nach Lissabon" verfilmt werden.

Weitere wichtige neue Projekte sind für Lehmann die Verfilmung zweier Romane von Joanna Trollope im Auftrag des ZDF sowie eine neue Reihe für die Degeto mit dem Arbeitstitel "Liebe am Fjord", die im April 2010 in der ARD laufen soll.

Auch der Fall Doris Heinze bewegt Lehmann. Mit ihr hatte es seine Truppe bei der "Tatort"-Produktion zu tun. "Ich kann zu 100 Prozent ausschließen, dass es bei uns Phantomautoren gibt", sagt seine für die Krimireihe verantwortliche Stellvertreterin, Kerstin Ramcke.