Auf der Jubiläumsfeier wurde den MItarbeitern ein Abfindungsangebot unterbreitet. Wie viele Arbeitsplätze auf diese Weise abgebaut werden sollen, ist noch unklar.

Hamburg. Gefeiert wurde mit angezogener Handbremse: Zum 60. Geburtstag ihres Blattes fanden die Mitarbeiter der "Hamburger Morgenpost" gestern an ihrem Platz einen Becher mit dem Aufdruck "60 Jahre Mopo" und einen Brief mit warmen Worten von Geschäftsführung und Chefredaktion. Zudem spendierte der Verlag um 11.30 Uhr ein zweites Frühstück mit Sekt und Brötchen. Das war es dann auch.

"Die eigentliche Jubiläumsfeier gab es bereits am Montagabend", sagt ein Mitarbeiter, in dessen Stimme Bitterkeit mitschwingt. "Da hat uns der Verlag ein Abfindungsangebot unterbreitet." Wie viele Arbeitsplätze das Kölner Zeitungshaus M. DuMont Schauberg (MDS) auf diese Weise abbauen will, ist unbekannt. Klar ist nur, dass sich das Angebot an alle Mitarbeiter richtet, die nach 1946 geboren wurden. Allerdings steht es "unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch das Unternehmen", wie es in einem internen Papier heißt. Zudem kann das Angebot nur bis zum 31. Januar 2010 in Anspruch genommen werden.

Jeder Beschäftigte hat Anspruch auf einen Sockelbetrag von 30 000 Euro. Hinzu kommen pro Jahr der Betriebszugehörigkeit 75 Prozent des Bruttomonatsgehalts. Damit liegt das Angebot unter dem, das MDS vor ein paar Monaten seinen Mitarbeitern am Standort Köln machte: Sie sollten noch einen Sockelbetrag von 65 000 Euro erhalten. Ein ähnliches Angebot wie in Hamburg wird heute den MDS-Mitarbeitern von "Berliner Zeitung" und "Berliner Kurier" unterbreitet.

Nicht auszuschließen ist, dass die Angebote für die Kölner Beschäftigten noch nach unten korrigiert werden: Voraussichtlich wird dort für den 23. September eine Mitarbeiterversammlung einberufen. Begründet wird der Stellenabbau mit der Wirtschaftskrise, die "in erheblichem Umfang" die Erlöse des Verlags habe einbrechen lassen.