Die düstere Prognose vom heraufziehenden “Krieg der Kulturen“ hat sich nach Einschätzung von Konfliktforschern bislang nicht bewahrheitet.

Berlin. Die Zahl der vordergründig kulturell geprägten Konflikte in der Welt sei in den vergangenen 25 Jahren zwar sprunghaft gestiegen. Gegensätzliche Werte oder kulturelle Zersplitterung in Sprache und Religion oder unterschiedliche historische Erfahrungen seien aber nicht die Hauptursache von Konflikten. Das ist das Ergebnis einer in Berlin vorgestellten Studie der Bertelsmann-Stiftung und des Instituts für Politische Wissenschaften der Universität Heidelberg.

Der US-Politologe Samuel Huntington (1927-2008) hatte Anfang der 90er-Jahre vor einem Zusammenprall der Kulturen gewarnt. Im Mittelpunkt würden dabei Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Nichtmuslimen stehen.

Die jetzt vorgestellte Studie wertete die Heidelberger Universitätsdatenbank aus, die weltweit Konflikte seit 1945 erfasst.