Aufgeregt war sie schon, aber nur, weil sie zum ersten Mal als Konzertmeisterin auf die Bühne trat. "Es hat sehr viel Spaß gemacht, und alle waren total motiviert", erzählt die Geigerin Svenja Lüttert. Dass Christoph von Dohnányi als Zugabe zu seinem Geburtstagskonzert am Dienstag in der Laeiszhalle das Nachwuchsorchester durch den Slawischen Tanz Nr. 8 von Anton Dvorak führte, empfand sie als große Ehre - aber dadurch geriet ihr Musikerinnenblut nicht wirklich in Extrawallung. Die 20 Jahre alte Geigerin gehört zum Albert-Schweitzer-Jugendorchester, das mit dem Mendelssohn-Orchester und dem Landesjugendorchester die neue Superband der jungen Klassik in Hamburg bildet. Im Mai hat Svenja Lüttert an der Rudolf-Steiner-Schule Farmsen Abitur gemacht. Geige spielt sie seit elfeinhalb Jahren, seit 2007 ist sie Jungstudentin an der Lübecker Musikhochschule. Zurzeit jobbt sie in einem Coffeeshop, dann will sie sich auf die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule vorbereiten. "Klavier müsste ich noch ein bisschen üben", gesteht sie. Die Blumen, die Christoph von Dohnányi ihr so ritterlich weiterreichte, stehen jetzt zu Hause in Svenjas Zimmer. Ob sie sie aufheben wird - als Souvenir an ein besonderes Ereignis ihrer jungen Musikerlaufbahn?