Das zweite Leben von Munir Mengal (33) begann am 17. November 2008. An diesem Montag erreichte er mit seiner Frau Neseem (25) Paris, mithilfe der Organisation Reporter ohne Grenzen erhielt das Ehepaar einen Flüchtlingsstatus in Frankreich.

In seiner Heimat Pakistan war der Wirtschaftsprüfer und freie Journalist wie ein Staatsfeind behandelt worden, weil er eine TV-Station gründen wollte, um der belutschischen Minderheit eine Stimme zu verleihen. Am Freitag war der 33-Jährige Ehrengast bei der "Nacht der Medien" auf dem Süllberg.

Trotz seiner schrecklichen Erfahrungen strahlt Munir Mengal einen Grundoptimismus aus. "Wir sind auf dem richtigen Weg, und eines Tages werden wir gewinnen", sagt er. Sicher, noch heute plagen ihn Albträume, auch kann er nicht mehr Cricket oder Squash spielen wie früher, nachdem ihm in der Haft Arme und Beine gebrochen worden waren. Doch er blickt nach vorn - und hat seit dem 16. August einen weiteren Grund, positiv zu denken: Sein Sohn Eissa wurde geboren.

Munir Mengal vermisst in Europa seine Familie, seine Freunde, die Landschaft Belutschistans, er kann sich aber auch an Kleinigkeiten in der Fremde erfreuen: "Die Menschen hier sind freundlich, sie grüßen, selbst wenn sie einen nicht kennen." Zum Abschied sagt er noch: "Helfen Sie! Die Welt weiß so wenig von Belutschistan."