Die Speicherstadt ist für Michael Batz Dreh- und Angelpunkt seines künstlerischen Wirkens. Sie ist Standort für sein Theater. Sie bietet die authentische Kulisse für den “Hamburger Jedermann“.

Sie hat den Regisseur zur Lichtkunst inspiriert und wurde sein erstes Beleuchtungsprojekt. Nun erzählt er in der "Speicherstadt Story" ihre Geschichte in Bild, Ton und Texten. Die szenische Lesung mit Robin Brosch und dem "Jedermann"-Ensemble hat heute Abend Premiere im Theater in der Speicherstadt.

"Das Projekt ist eine Beschäftigung mit der Gegenwart über den Bogen der Vergangenheit", sagt Michael Batz. Denn die Entstehung der Speicherstadt hält er für ein Musterbeispiel verfehlter Stadtplanung wie sie sich bis heute fortsetzt. Seine These: "Hamburg hatte bereits eine HafenCity: das alte Barockviertel um den Wandrahm." Es wurde 1883 zerstört, um der neuen Speicherstadt Platz zu machen. Grund war der Zollanschluss der Freien und Hansestadt Hamburg an das Deutsche Reich. "Kanzler Bismarck hat den Hamburgern ihre Zustimmung zum Anschluss mit 40 000 Goldmark und dem Zugeständnis für ein Freihafengebiet abgekauft."

Sechs Jahre lang hat er die "Speicherstadt Story" recherchiert, über die Planungen, die Vertreibung der Bewohner und die Bauarbeiten. "Ganze Kiefernwälder aus Schlesien wurden verbaut, und die Oldenburger Marschbauern haben ihre Böden verziegelt und wurden kurzfristig reich." Batz projiziert 350 Dias an die Speicherwände zu seiner Textcollage aus Akten, Dokumenten, Lebenserinnerungen und Zeitungsartikeln. Markus Voigt hat die Musik für das stadthistorische Projekt komponiert.

Speicherstadt Story Fr/Sa 28./29.8., 20 Uhr, Theater in der Speicherstadt (U Baumwall), Auf dem Sande, Karten zu 20,-, erm.15,- T. 369 62 37 und an der Abendkasse