Die Philharmonie der Nationen spielt weiter unter ihrem Dirigenten Justus Frantz; so zum Beispiel bei einem Konzert in Dubrovnik am Dienstag. Auch die nächsten Konzerte in Pattensen und Ehrenburg finden statt, sagte Frantz-Sprecher Wolfgang Stock dem Abendblatt.

Hamburg. Bei dem Konflikt mit dem Förderverein handele es sich um eine Auseinandersetzung mit zwei, drei Personen; Orchester, Gesamtvorstand und Sponsoren stünden hinter dem Dirigenten.

Der Orchester-Intendant Christoph Caesar bestätigte die Auftritte. Man habe sich geeinigt, sie zu ermöglichen, um den Streit nicht auf Kosten der Musiker und Zuschauer auszutragen.

Frantz hatte die Zusammenarbeit mit der zu 100 Prozent dem Förderverein gehörenden gemeinnützigen "Philharmonie der Nationen Verwaltungs gGmbH" am 18. August offiziell aufgekündigt. Dies war zunächst als Rückzug des Dirigenten von seinem Orchester interpretiert worden.

Der Streit selbst geht weiter. Detlef Kröger, Vorstandsmitglied des Fördervereins der Philharmonie der Nationen, sagte auf Deutschlandradio Kultur, Zwischenergebnisse einer Wirtschaftsprüfung, die nach finanziellen Unregelmäßigkeiten in der Vergangenheit des Orchesters suchen sollte, seien "außerordentlich beunruhigend" und die früheren Strukturen des Orchester-Projekts "undurchsichtig". Er nannte allerdings keine Details.

Deswegen habe man im April eine Orchesterverwaltungsgesellschaft gegründet und einen Intendanten eingesetzt. Seither werde permanent versucht, diese Organisationsform wieder zu beseitigen. In dem Moment, als er die Wirtschaftsprüfer beauftragt habe, hätten auch Bundespolitiker versucht, ihn zum Rücktritt zu bewegen.