Bei einer Razzia im Süden des Landes hat die irakische Polizei ein Picasso-Gemälde sichergestellt. “La Mujer Desnuda“ ist vermutlich während der Invasion der Iraker 1990 in Kuwait gestohlen worden.

Die Spezialtruppe hatte lokalen Medienberichten zufolge Hinweise erhalten, dass "Die nackte Frau" dort zu finden sei. Von sachgemäßer Lagerung kann keine Rede sein: Die Leinwand ist mehrmals gefaltet worden.

Der Mann, der das Kunstwerk zu Geld machen wollte, wurde verhaftet. Er soll Mitglied der Sicherheitstruppen von Saddam Hussein gewesen sein. Er habe es für 450 000 Dollar verkaufen wollen. Experten schätzten den Wert auf zehn Millionen Dollar. Das Gemälde ist von Picasso signiert und trägt außerdem Inschriften des Museums von Kuwait. Die Londoner Datenbank Art Loss Registry erklärte gestern allerdings, aus dem Museum in Kuwait würden keine Gemälde vermisst.

Ein irakischer Richter kündigte an, nach Ende der Ermittlungen werde das Bild nach Bagdad gebracht.

Picasso-Gemälde sind beliebte Hehlerware in der Region: Die Internet-Kunstzeitung "artdaily.org" berichtet, dass die türkische Polizei im November 2000 ein Exemplar von "La Mujer Desnuda" bei einer Straßenkontrolle in einem aus dem Irak kommenden Auto entdeckt hätten. Ein Türke sei fünf Monate später verhaftet worden, als er versuchte, zwei Picassos - darunter auch "La Mujer Desnuda" - zu verkaufen. Tests hätten später ergeben, dass es sich bei den Bildern um Fälschungen gehandelt habe.