Analog, digital, live oder als Zusammenfassung - ein Vergleich zum Bundesliga-Start.

Hamburg. Kaum Pause. Die Fußball-Saison hat wieder begonnen. Die Spieltage der Ersten und Zweiten Liga sind noch weiter aufgestückelt worden. Wer will, kann das ganze Wochenende vor dem Fernseher sitzen und Live-Fußball gucken. Oder doch lieber die Zusammenfassungen? Die Frage: Auf welchem Programm? Die Entscheidung fällt schwer. Aber es ist für jeden das Richtige dabei.

"Liga Total!": Der Neuling auf dem Markt. Die Telekom feierte am Sonnabend eine Weltpremiere. Die erste Fußball-Bundesliga-Konferenz des Bonner Konzerns: "Liga Total!" In den Hauptrollen: Ex-"Sportstudio"-Moderator Johannes B. Kerner (44) mit Experte Bernd Schuster und das vollständig mit HD (High Definition)-Technologie ausgestattete Studio in München. Kerner moderierte souverän und kompetent, warb gleich zu Beginn mit den Vorzügen von "Liga Total": das TV-Archiv, in dem eine halbe Stunde nach Spielschluss alle Spiele jedes Spieltags sowohl in voller Länge als auch in der Zusammenfassung gespeichert werden. Und die Interaktiv-Plattform, auf der ausgewählte Szenen der laufenden Spiele ständig abrufbar sind. Passend zum Saisonstart sah Kerner frisch und gut erholt aus. Kein Wunder: Die Maskenbildner müssen wegen der hohen Bildqualität jede noch so kleine Hautunreinheit wegretuschieren. Gut für Kerner, gut auch für den Fan vor dem Bildschirm. Die Bildqualität hebt sich von dem gewohnten Material deutlich ab. Einziges Manko: Auch der Fernseher muss passen, das Bild kann sich erst ab 50 Zoll richtig entfalten. Zudem kommt "Liga Total!" aus der DSL-Leitung ins Wohnzimmer. Abstürze sind programmiert. Die Live-Konferenz mit altbekannten Reportern von Arena, DSF und Premiere ist bei "Liga Total!" nicht anders als bei Sky, nur der Experte im Studio ist ein anderer. Schusters erster Auftritt passte in das hochmoderne Studio. Etwas bieder und kühl.

Sky: Neues blaues Studio, neues blaues Kleid bei Moderatorin Jessica Kastrop (35), ansonsten alles beim guten Alten: schnell, kompetent, hintergründig. Stark: Sebastian Hellmann im Halbzeit-Gespräch mit Dietmar Hopp (Hoffenheim) und Sky-Experte Franz Beckenbauer (Bayern München), Live-Kommentator Marcel Reif bleibt die Nummer eins in Deutschland.

ARD-"Sportschau": Der gewohnt souveräne Gerhard Delling (50), die gewohnt routinierten Zusammenfassungen. Allerdings nur noch fünf Spiele, denn: Das Topspiel (Bayern - Hoffenheim) fehlt, findet in der gesamten Sendung keine Erwähnung. Dafür wird jetzt statt der Dritten die Zweite Liga gezeigt. Einschaltquote: 4,67 Millionen, 27,2 Prozent Marktanteil.

ZDF-"Sportstudio": Michael Steinbrecher (43) hatte die Ehre, als Erster im Free-TV das Topspiel zu präsentieren, aber mit technischen Problemen zu kämpfen. Die Redaktion arbeitete das Spiel aus unterschiedlichen Perspektiven auf, lieferte so interessante Erklärungen, aber auch viele Dopplungen. Das gefühlt ein Dutzend Mal gezeigte, nicht gegebene Hoffenheimer Tor dürfte so nicht nur die Spieler in die Träume verfolgt haben. Als Studiogast sprang Philipp Lahm für den verletzten Bayern-Kapitän Mark van Bommel ein und erklärte die Bayern-Taktik anschaulich mit Milchdöschen. Einschaltquote: 2,94 Millionen; 14,3 Prozent Marktanteil.