Krimi-Kenner wissen: Das alt vertraute “Wer tat es?“-Muster zieht nicht mehr.

Aber seien wir ehrlich: Es ist spannend, wenn sich einer nach dem anderen als Hauptverdächtiger herausschält, um es am Ende doch nicht zu sein. Das will natürlich handwerklich sauber, ohne logische Stolperstellen konstruiert sein, wie hier bei der Geschichte um den Mord an einem exzentrischen Mal-Star, den umzubringen wenigstens ein halbes Dutzend Leute schlimmen Grund hatte. Thorsten Näter, Buch wie Regie, erzählte klar, das Ensemble übte sich in angenehm zurückhaltendem Kammerspiel, ein paar Momente wie Schneiders Hilflosigkeit gegenüber moderner Kunst setzten ins finstere Geschehen heitere Lichtpunkte, und am Ende hatte man ein kleines Erfolgserlebnis: Diejenige, die man von Anfang an ein bisschen in Verdacht hatte, war tatsächlich die Täterin.