Bernd Buchholz bekommt mit Matthias Mahler einen Büroleiter, der bisher die Stabsstelle Development & Controlling leitete.

Hamburg. Wohl kaum ein Verlag geht so beladen in die Sommerpause wie Gruner + Jahr ("Stern", "Geo"). Der geplante Umbau des Zeitschriftenhauses - mehr Dienstleistungen, mehr Kundenzeitschriften - hat allenfalls zaghaft begonnen. Das Personal weiß nicht, ob es sich auf Gehaltsverzicht, Kurzarbeit, Mitarbeiterdarlehen oder gleich den Verlust des Arbeitsplatzes einstellen soll.

Der Verkauf von Blättern wie "Emotion" und "Healthy Living" geht nicht voran. Und nun ist auch noch "Emotion"-Chefredakteurin Bettina Wündrich weg. Wie es im Verlagshaus vom Baumwall weitergeht, wird wohl nicht vor Anfang September klar sein.

Womöglich setzt der G+J-Vorstand, der viele Entscheidungen schon getroffen haben soll, auf so etwas wie einen Schockeffekt: Am 31.August werden die Halbjahreszahlen von Gruner + Jahr veröffentlicht, die alles andere als gut aussehen sollen. Im ersten Halbjahr 2008 erwirtschaftete der Verlag noch einen operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 95,8 Millionen Euro. Pessimisten unken, dass es diesmal nur 50 Millionen Euro sein könnten. Angesichts solch miserabler Zahlen könnte manche Grausamkeit als unvermeidlich verkauft werden.

Entlastet wird bei Gruner + Jahr immerhin der Mann an der Spitze: Bernd Buchholz , der nicht nur Vorstandsvorsitzender ist, sondern auch das deutsche Geschäft verantwortet, bekommt mit Matthias Mahler einen Büroleiter. Mahler leitete bisher die Stabsstelle Development & Controlling, die erheblich verkleinert werden dürfte.

Ideen sind in der Zeitschriftenbranche ein rares Gut, deshalb werden sie immer wieder mal gern recycelt. 2003 und 2004 bot das Männermagazin "GQ" aus dem Hause Condé Nast in einer scherzhaft gemeinten Kampagne als Aboprämie mal einen Siebener BMW (Zuzahlung 72 500 Euro), mal eine Yacht und mal ein Chalet in den Hochsavoyen (Zuzahlung jeweils 2,5 Millionen Euro") an. Nun offeriert Burdas "Playboy" seinen Abonnenten in spe einen Aston Martin DBS (Zuzahlung 269.990 Euro).

Das Zeitungshaus M. DuMont Schauberg (MDS) plant offenbar, die TV-Supplements seiner Blätter "Hamburger Morgenpost", "Berliner Zeitung" und "Berliner Kurier" auszuwechseln. Bisher liegt diesen Titeln "RTV" bei, das von einer Bertelsmann-Tochter produziert wird. Die Beilage könnte vom Programmheft "Prisma" ersetzt werden, das im Prisma-Verlag erscheint, an dem auch MDS beteiligt ist. Das Problem dabei: Der Vertrag mit "RTV" läuft noch bis zum 31. Dezember 2011. Zudem gibt es Überlegungen, das verlagseigene Kleinanzeigenportal Kalaydo.de mit Angeboten aus allen MDS-Standorten auch in Hamburg und Berlin einzuführen.

Der ARD-Starmoderator Jörg Pilawa hat sich in den Urlaub verabschiedet, ohne zuvor geklärt zu haben, ob er auch künftig im Ersten oder aber beim ZDF zu sehen sein wird. Auch der Autor dieser Zeilen macht Ferien. Deshalb wird an den kommenden beiden Sonnabenden die Kolumne "Medien-Macher" entfallen. Vom 22. August an wird sie aber wieder erscheinen. Versprochen!

Kai-Hinrich.Renner@abendblatt.de