Eine Zwischenbilanz zum Thema Musikstadt Hamburg zog Kultursenatorin Karin von Welck gestern im Rathaus.

Hamburg. Der Anlass war die Vorlage einer Berichtsdrucksache, die die Koalitionsparteien von Welck "abverlangt" hätten. Grundstürzend Neues hatte die Senatorin allerdings nicht zu vermelden: So wartete sie vor allem mit einer langen Liste wohlbekannter Aktivitäten und einiger für die Zukunft geplanter Maßnahmen auf.

Auf der Aktiva-Seite ihrer Musikbilanz verbuchte sie eingangs die großen Namen in der Musikgeschichte der Stadt: Telemann, Brahms, Mahler und Beatles. Unter den frischeren Lorbeeren hob sie besonders multikulturelle Events wie das Gipsy-Festival im vergangenen März oder die Konzerte des türkischen Pianisten Fazil Say heraus.

Große Bedeutung soll nach wie vor dem Thema Musikvermittlung zukommen: In der neuen Broschüre "Hört, hört" etwa sind die Education-Projekte aller Hamburger Orchester zusammengefasst. Andere Veranstalter könnten im nächsten Jahr dazukommen, so von Welck. Vermutlich hat man in der Behörde gemerkt, dass das originelle Opernloft oder die Aktivitäten des Landesmusikrats in der schönen Broschüre fehlen.

Verbessert werden soll auch die Situation des Jazz und der zeitgenössischen Kunstmusik: Geplant sind u. a. ein Maßnahmepaket "Fokus Jazz" sowie die strukturelle Förderung des Verbands für aktuelle Musik, Kompositionsstipendien und die Etablierung eines Subkultur-Festivals.