Das Deutsche Gesundheitsfernsehen (DGF) ist zahlungsunfähig. Der TV-Kanal aus Altona hat die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt.

Hamburg. Hauptgesellschafter des DGF ist die ins Trudeln geratene Elmshorner Holding Avantaxx, die auch Eigentümerin der Hamburger Werbeagentur Springer & Jacoby ist.

Gegründet wurde der Sender im April 2007 von dem TV-Journalisten Gerd Berger, einst Chefredakteur von Margarethe Schreinemakers und Erfinder der Politshow "ZAK" mit Friedrich Küppersbusch. Das DGF war als eine Art Pendant zur erfolgreichen "Apothekenrundschau" gedacht. Später sollte es an ein Unternehmen aus dem Gesundheitswesen, beispielsweise eine Krankenkasse, verkauft werden.

Allerdings blieben die erhofften Werbeerlöse aus - nach Angaben ehemaliger Mitarbeiter auch deshalb, weil Berger sich geweigert habe, mit Pharmafirmen zu kooperieren. Vergangenen Herbst wurde die Belegschaft entlassen. Seither wurden ausschließlich Konserven gesendet. Seit Februar ist der bis dahin über Satellit ausgestrahlte Sender nur noch als Stream im Internet zu sehen.

Nach Darstellung des Avantaxx-Anwalts Wolfram Dabow hat Berger die Insolvenz verursacht, da er auf Zahlung seines Geschäftsführer-Gehalts bestehe. Der DGF-Gründer war für eine Stellungnahme ebenso wenig zu erreichen wie der zuständige Insolvenzverwalter.

Laut Dabow hat das DGF die Avantaxx etwa acht Millionen Euro gekostet, worauf die Schwierigkeiten der Gruppe wesentlich zurückzuführen seien. In Branchenkreisen ging man bisher eher davon aus, dass sich die Holding mit der Übernahme von Springer & Jacoby übernommen hatte.