“Diese ungeheuer interessante, ideengeschwängerte Zeit ist reif dafür, zu etwas positiv Neuem zusammengehämmert zu werden.“ Diese Devise von Bauhaus-Gründer Gropius haben sich auch viele Komponisten der Weimarer Republik auf die Fahnen geschrieben.

Als hörenswerte Begleitdokumentation bietet die Doppel-CD "Bewegte Zeiten" (DGG) einen hochinteressanten Einblick in die stilistische Vielfalt der Zeit von 1919 bis 1933. Die Bandbreite reicht von Busonis neobarocker "Fantasia contrappuntistica" für zwei Klaviere über die schwelgerische Klangpracht in Schrekers "Irrelohe"-Vorspiel bis zur spröden Sachlichkeit des frühen Hindemith und Weills Konzert für Violine und Blasorchester. Faszinierend - und eine Erinnerung daran, wie viel ab 1933 verloren ging.