Dokumentation: Nordkorea - Wo der Stalinismus singt und lacht. Sa, 19.00 Uhr arte

Morgens um sieben Uhr fährt ein Lieferwagen durch das fast menschen- und autoleere Pjöngjang. Mit der aufgepflanzten, laut aufheulenden Sirene werden die Menschen in der Hauptstadt geweckt. Danach ertönen Propagandalieder, die im Tagesverlauf an allen Ecken die Menschen berieseln. Im Reich des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Il ist das Leben reguliert. Ausländern ist es nur unter strengen Auflagen genehmigt, im Land zu filmen. Nicht besser erging es auch einem dreiköpfigen Reporter-Team des deutsch-französischen Kultursenders arte, das sich im April nach Nordkorea begab, um "Nordkorea: Wo der Stalinismus singt und lacht" zu drehen. "Nur mit einem geschickt gewählten Vorwand gelang es unseren Reportern, die Einreiseerlaubnis für Nordkorea zu erhalten", heißt es von arte in der Ankündigung im Internet vielversprechend.

"Sie wollten die Festlichkeiten zum Geburtstag des toten Diktators Kim Il Sung filmen. Dies war ihre Eintrittskarte in den letzten Hort des Stalinismus", so arte weiter. Doch den Reportern blieb nichts anderes übrig als unter Dauerbewachung Musiker zu interviewen, die anlässlich des Jubeltages rund um den "ewigen Präsidenten" auftraten. Fragen waren nicht erlaubt, wird in dem Beitrag erklärt. Der Film klingt aus mit Bildern zur Gedenkfeier an den "ewigen Präsidenten". Vorm Regierungspalast gibt es ein Straßenfest mit linientreuen Tänzern. Um 20.30 Uhr ist Schluss. Die Lampen werden einfach ausgeschaltet.