Inge Jens, geboren 1927 als Inge Puttfarcken in Hamburg, studierte in Hamburg und Tübingen Germanistik, Anglistik und Pädagogik, 1953 promovierte sie. Seit 1951 ist sie mit dem Rhetorik-Professor und Schriftsteller Walter Jens verheiratet.

1959 begann sie mit der Edition der Briefe Thomas Manns an den Kölner Germanisten Ernst Bertram, der zum George-Kreis gehörte. Während dieser Arbeit vertiefte sie sich auch in andere Korrespondenzen, die ihr Aufschluss über Stefan Georges mystisch-nationalistische Gruppierung gaben. Für diese Pionierarbeit erntete sie große Anerkennung.

Walter Jens' Verleger Ernst Rowohlt und Rüdiger Neske und der Tübinger Literaturwissenschaftler Hans Mayer erkannten ihre Qualifikation und förderten sie.

Inge Jens veröffentlichte unter anderem "Hans Scholl, Sophie Scholl, Briefe und Aufzeichnungen" (1984) und die Tagebücher von Thomas Mann 1953-55 (bis 1996). Ihre Bekanntschaft mit Katia Mann inspirierte sie, eine Biografie über diese ungewöhnliche Frau und ihre Familie zu schreiben - zusammen mit ihrem Mann Walter Jens ("Frau Thomas Mann", 2003, und "Katias Mutter", 2005). Beide Bücher wurden große Erfolge.

Ihr neues autobiografisches Buch "Unvollständige Erinnerungen" ist im Rowohlt Verlag erschienen (320 Seiten, 19,90 Euro).