Manchmal denkt man: Wir wissen einfach zu viel und erfinden und entdecken Sachen, die zu nichts nütze sind. Jetzt also haben britische Forscher berichtet, dass sie künstliche männliche Spermien entwickelt hätten.

Nicht dass das meine Sorge wäre, ich bin ein Greis, wenn auch ein rüstiger, habe mit vier offiziellen Kindern meine Bausteine zur deutschen Bevölkerungspyramide geliefert und damit zur Rentenreform beigetragen. Kann man sagen: meinen Obolus entrichtet? Also ich weiß nicht. Eher nicht! Als ich jung war und die Aufklärungsfilme noch nicht von Borat gedreht wurden, klärte man Kinder in der Schule durch Bienen- und Schmetterlingsvergleiche über die Vermehrung auf. Und da habe ich gelernt, dass ein Baum mehr Eicheln abwerfen kann, als sämtliche Schwarzfuß-Schweine in Spanien und in und um Schwäbisch Hall fressen können. Will sagen: An nichts gibt es so wenig Mangel wie an (männlichen) Spermien. Aus dem Samen eines einzigen Mannes könnte man, was den Kindersegen betrifft, ganze Megastädte und Regionen versorgen und wieder bevölkern. Allerdings wäre die Gefahr groß, dass alle Berlusconi ähneln. Auch das wäre, für die Frauen, ohne künstliches Sperma, kein echtes Problem. Sie könnten sich ein bis zwei Männer pro Bundesland in Käfigen mit Bundesliga-Übertragungen halten, und um sie bei Laune zu halten, könnten sie sie mit alkoholfreiem Bier versorgen, weil Alkohol wie Nikotin, Grillen, Wahlkämpfe und vor allem die Tour de France der Qualität des Samens abträglich sind. Und schon wäre die Menschheit in Deutschland gerettet. Männer als Lieferanten sind lange haltbar, wie die Beispiele der Propheten im Alten Testament belegen. In den letzten Jahrzehnten, soll ich sagen: im letzten Jahrhundert, haben sich die Menschen, bildlich gesprochen, darum bemüht, aus dem Überfluss von Eicheln und Löwenzahnfallschirmen möglichst wenig Eichenwälder und Unkraut zu gewinnen.

Oder, wäre ich ein Wahlkämpfer, würde ich es so ausdrücken: An Sperma fehlt es nicht. Spermaverhinderung ist der Hauptzweck der Lust. Seehofer kann ein Lied davon singen. Es fehlt am Überlebenswillen. Da sind wir eine Überflussgesellschaft, die das Kind mit dem Bade ausschüttet. Im Bienenstaat funktioniert das System der Drohnen. Der Mensch hat mit der Erfindung der Hühnerlegebatterie schon genug dazu erfunden. Auch da kräht kein Hahn mehr danach, der den Backhendl- oder Broilertod gestorben ist.