“Das Schlimme ist, dass Hobby und Beruf bei mir dasselbe sind“, sagt Rolf Beck (64) - die freundlich-warme Dialektfärbung aus seiner südhessischen Heimat Michelstadt scheint noch immer in jedem Wort durch.

Hobby und Beruf, das sind am liebsten Partiturstudium und Dirigieren. Beidem gibt er in letzter Zeit mehr Raum - jetzt gerade bei Bachs Johannespassion in der Kieler Oper, als musizierender Intendant mit den Akademien seines Schleswig-Holstein Musik Festivals.

Dem Musik-Manager helfen sein Jurastudium und ein hoch entwickelter Kampfgeist, wenn es um die Interessen von Festival oder NDR geht - beim Norddeutschen Rundfunk ist er als Chef der Klangkörper für die hochqualitative handgemachte und gesungene Musik zuständig.

Natürlich weiß Rolf Beck Entwicklungen zu lenken und Synergien zu nutzen. Damit beschert er dann dem norddeutschen Festival einen weltweit beschäftigten Kultregisseur wie Bob Wilson, den Beck nach Kiel locken konnte und der 2010 wiederkommen will.

Entspannung? Die hat der von Helmuth Riling ausgebildete Chorleiter, wenn das Handy abgeschaltet ist und er am Pult steht. Im Urlaub fährt er gern nach Sardinien oder Südafrika. Das liegt aber nicht nur daran, dass der Rotwein-Genießer Beck dort vorzügliche Tropfen kennt.