Essen. Der Regisseur und Leiter des Mülheimer Theaters An der Ruhr, Roberto Ciulli, fordert Geld aus dem Banken-Rettungsfonds der Bundesregierung für die deutschen Theater. "Von dem Geld, das zur Rettung einer Bank investiert wird, sollte ein Prozent für ein Theater oder für eine andere Kulturinstitution abgeführt werden", sagte Ciulli der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". In Zeiten schwindender Steuereinnahmen seien die Theater zunehmend bedroht. "Es wäre unglaublich pervers, wenn man Banken durch Steuergeld rettet und Theater, die Kultur, in die Pleite gehen ließe", sagte Ciulli. Er nannte die deutsche Theaterlandschaft ein Kulturerbe und warnte: "Wenn wir jetzt anfangen, uns von der Grundidee des deutschen Theaters zu verabschieden und amerikanische Verhältnisse schaffen, dann wird in einem Land, das eine tiefe Bildungskrise zu bewältigen hat, alles zusammenbrechen."