Nach 100 Folgen ist Schluss. Am 14. Oktober soll es zum letzten Mal heißen “Eine für alle - Frauen können's besser“. Die Serie wird aus dem Programm genommen, alle Hoffnungen, dass die vier TV-Freundinnen den schwächelnden ARD-Vorabend aus dem Quotentief holen könnten, sind gestorben.

München/Hamburg. Das fiktionale Programm - ein Mittelstandsunternehmen in der schwäbischen Provinz soll vor der Schließung gerettet werden - zur realen Wirtschaftskrise startete schwach mit einem Marktanteil von knapp acht Prozent und ließ dann stark nach. Im Schnitt wollten nur 0,97 Millionen Zuschauer die Geschichten rund um die zupackende Schweißerin Lilli sehen, um 18.50 Uhr entspricht das einem enttäuschenden Marktanteil von fünf Prozent (der Senderschnitt bis zum 29. Juni 2009 lag bei 12,8 Prozent). Schmerzhaft wenig für die Zeit vor 20 Uhr, in der es der ARD erlaubt ist, Werbung zu zeigen.

"Auch nach mehr als zwei Monaten ist keine positive Tendenz in der Zuschauerentwicklung festzustellen", sagte Volker Herres, Programmdirektor des Ersten. Der über 200 Folgen laufende Produktionsvertrag enthielt eine Option, nach der Hälfte auszusteigen - diese Option wurde am Dienstagabend gezogen. Noch dreht das Team nahe Ludwigsburg etwa eine Folge täglich, an den Autoren und Dramaturgen ist es nun, ein plausibles Serienende zu inszenieren.

Kann es die ARD nicht besser? Keine Chance gegen "Alles was zählt" (RTL), "Anna und die Liebe" (Sat.1), "Die Simpsons" (ProSieben) oder "Das perfekte Dinner" (Vox)? "Seit "Berlin, Berlin" mit Felicitas Woll kommt um 18.50 Uhr nur das "Großstadtrevier" beim ARD-Publikum an, es floppten ambitionierte Serien wie "Türkisch für Anfänger" oder "Das Beste aus meinem Leben" ebenso wie die albernen Versuche von Bruce Darnells Catwalk-Dokusoap oder das Speed-Dating-Format "Ich weiß, was gut für Dich ist". Noch ist unklar, wie der Programmplatz künftig bespielt wird, eine Entscheidung soll "in nächster Zeit" fallen.