ARD und ZDF sitzen auch bei der 96. Tour de France im Sattel. Trotz weiterer Doping-Enthüllungen werden die öffentlich-rechtlichen Sender von Sonnabend an live über das größte Radsport-Ereignis berichten.

Hannover. Diesmal aber in "konzentrierter Form" (ZDF), auf 60 bis 80 Minuten beschränken sich die Nachmittags-Sendungen aus Frankreich, lediglich die letzten 30 Minuten einer Etappe sind live zu sehen. Im Vergleich zu den Vorjahren ist das nur noch ein Viertel der Sendezeit.

Die Doping-Problematik soll mit Argusaugen verfolgt werden. Beide Sender haben Fachredakteure vor Ort. "Wir werden keinen VHS-Kurs Doping machen, aber genau beobachten, was passiert", erklärte ARD- Teamchef Roman Bonnaire. Sollten neue Doper erwischt werden, wird die Berichterstattung dennoch fortgesetzt. "Es gibt kein Ausstiegsszenario", versicherte Bonnaire. 2007 waren ARD/ZDF nach dem Dopingfall Patrik Sinkewitz ausgestiegen. Sat.1 hatte kurzfristig übernommen und schlechte Quoten eingefahren.

Ganz freiwillig zeigen die Sender die halbe Stunde live nicht. Es gibt einen TV-Vertrag des Tour-Veranstalters Amaury Sports Organisation (ASO) und der Europäischen Rundfunk Union (EBU), der auch ARD und ZDF angehören. Ein kompletter Ausstieg aus dem bis 2011 befristeten Vertrag war nach genauer rechtlicher Prüfung nicht möglich. Die nun gefundene Lösung bezeichnete die ARD als einen Kompromiss.