Das prophetische Theaterstück gibt Einblicke in das Scheitern der Menschen während der Wirtschaftskrise.

Weil die Wirtschaftskrise nicht zum Lachen ist, braucht man Stücke wie dieses: "Die Beißfrequenz der Kettenhunde" von Andreas Marber steht heute zum letzten Mal auf dem Thalia-Spielplan, hat Marber vor zwei Jahren für das Thalia geschrieben und dabei das Scheitern eines Angestellten namens Peter Vischer ("Mit V!") so schmerzhaft genau beobachtet, dass es eben doch zum Lachen ist.

Dass einem dieses eigentlich befreiende Lachen über die bitterböse Satire immer wieder im Hals stecken bleibt, liegt an der verblüffenden Aktualität.

"Obwohl Themen wie Massenentlassung, Unternehmensethik und Globalisierung nicht wirklich Humor-Kracher sind, amüsiert man sich", hieß es nach der heftig beklatschten Premiere in der Abendblatt-Kritik über die Inszenierung von Stephan Kimmig.

Es spielen Peter Jordan, Maren Eggert, Katrin Wichmann und Werner Wölbern - eine fabelhafte Besetzung.

Ort der Handlung ist ein Hamburger Textilunternehmen. Für das soll Vischer Unterwäsche an Aldi-Nord verkaufen. Er tut, was man von einem Angestellten seiner Position verlangt: hebt die Umsätze, baggert die Kollegin an, feuert Mitarbeiter. Am Ende bleibt er selbst auf der Strecke. Eine absurde, fast prophetische und dabei erschreckend komische Tragödie.

Beißfrequenz der Kettenhunde, Thalia-Theater, 20.00, Alstertor (U Jungfernstieg), Kartentelefon 32 81 44 44. www.thalia-theater.de