Dienstantritt in Frankfurt: Joachim Król und Nina Kunzendorf sind ein tolles Ermittlerpaar im 800. “Tatort“, der heute um 20.15 Uhr ausgestrahlt wird.

Hamburg. Sie ist die Lara Croft der ARD: Den Waffengürtel um das pinkfarbene Top geschnallt, poltert Hauptkommissarin Conny Mey in engen Jeans durch die dunklen Gänge des Frankfurter Polizeipräsidiums. Die großen Ohrringe vermögen kaum vom tiefen Dekolleté abzulenken. Schwere Cowboystiefel, Tattoos, French Nails - das ist sie also, die neue "Tatort"-Kommissarin aus Frankfurt. Ihr Partner Frank Steier ist das komplette Gegenteil: dunkler Mantel, auffällig unauffällig - und ganz schön wortkarg.

Ja, dieses neue "Tatort"-Team wirft mit Gegensätzen und Klischees nur so um sich. Aber Nina Kunzendorf und Joachim Król dürfen das, denn sie beherrschen ihr Spiel perfekt. Er, der einsame Wolf, der Misanthrop mit Flachmann in der Schublade. Sie die extrovertierte Prollbraut mit Vorliebe für die falschen Männer. "Ein saftiges Weib", freut sich Kunzendorf, die sonst eher für spröde Rollen besetzt wird.

Die Erwartungen an das neue Ermittlerteam aus Frankfurt sind groß. Immerhin sind sie die Nachfolger von Sawatzki und Schüttauf, die für preisgekrönte "Tatort"-Folgen stehen. Nebenan in Wiesbaden legte Ulrich Tukur kürzlich ein glänzendes Debüt als LKA-Ermittler hin. Und erst am vergangenen Sonntag brach der "Tatort" aus Münster einen Quotenrekord.

Aber das neue Team aus Frankfurt hat die besten Voraussetzungen, gleichzuziehen. Im ersten Fall, dem 800. "Tatort", gibt es keinen Mord. Ein Vater droht den Autounfall seines Sohnes, der seitdem im Koma liegt, zu rächen. Ungewöhnlich - aber sehenswert.

Eine bessere Welt Sonntag 20.15 ARD