Wirbel sorgt bei Redakteuren der Verlagsgruppe Bauer und wenig Glück bei den geplanten Gesundheitssupplements von Gruner + Jahr.

Hamburg. Für Wirbel sorgt bei Redakteuren der Verlagsgruppe Bauer ("TV Movie", "InTouch") die Gründung von acht GmbHs, die offenbar als Muttergesellschaften der Redaktionen des Hauses dienen sollen. Sie tragen Namen wie Bauer Programm GmbH, Bauer Lifestyle GmbH oder Bauer Food GmbH. Geschäftsführer all dieser Gesellschaften ist der einflussreiche Bauer-Geschäftsleiter Andreas Schoo. Er sagt, über eine Neustrukturierung der Redaktionen werde derzeit diskutiert und Anfang kommenden Jahres entschieden. Einen Arbeitsplatzabbau soll es in diesem Zusammenhang nicht geben.

Den Grund für die GmbH-Gründungen mag er nicht verraten. In Verlagskreisen wird spekuliert, Bauer könne so Abgaben an die Künstlersozialkasse sparen. Wie das genau gehen soll, ist unklar. Fest steht nur, dass es bei Bauer jetzt auch Kapitalgesellschaften gibt. Bisher war die Gruppe ein Konglomerat von Personengesellschaften mit Verleger Heinz Bauer als persönlich haftendem Gesellschafter. Deshalb gibt das Zeitschriftenhaus auch keine Erträge bekannt, was nur Kapitalgesellschaften müssen. An dieser Praxis wird sich laut Schoo aber nichts ändern: "Erträge fallen bei uns anderswo als in Redaktionsgesellschaften an", sagt er.

Wenig Glück hat Gruner + Jahr mit dem geplanten Gesundheitssupplement " Vitaguide ", das ab November Titeln wie "Stern", "Brigitte" und "Eltern" beiliegen soll. Erst standen die Unterlagen dazu für jeden einsehbar im Internet. Nun muss sich G + J wohl einen neuen Namen für das Blatt ausdenken. Der Jahreszeiten Verlag fürchtet eine Verwechselungsgefahr mit dem "Vital Guide" seines Gesundheitsmagazins " Vital ". Er wurde bei der für Kundenzeitschriften zuständigen G+J-Geschäftsführerin Julia Jäkel und G + J-Anzeigenchef Stan Sugarman vorstellig. Selbst G + J-Juristen glauben nicht, dass es bei dem geplanten Titel "Vitaguide" bleiben kann.

Der " Spiegel " hat seinen bis Mitte 2012 laufenden Druckvertrag mit dem Druckkonzern Prinovis vorzeitig um 18 Monate bis 2014 verlängert. Prinovis bekommt so noch mehr Planungssicherheit. Den "Spiegel" kostet der Druckauftrag weniger Geld, weil er auf den Druckstandort Nürnberg verzichtet und nur noch in Itzehoe und Dresden drucken lässt. Nachdem das Nachrichtenmagazin auf den geplanten Sonntagsvertrieb verzichtet hat, ist ein dritter Standort entbehrlich.

Der "Stern" gibt die Kolumne "Mein Leben als Mensch" von Bestsellerautor Jan Weiler ("Maria, ihm schmeckt's nicht!") auf. Nach 119 Ausgaben wird sie übernächste Woche zum letzten Mal erscheinen.

Vor zwei Wochen war hier zu lesen, welchen Nebentätigkeiten die Wirtschaftschefin des NDR-" Hamburg Journals " Clarissa Ahlers so nachgeht. Nun sind sämtliche Hinweise im Internet auf diese Nebenbeschäftigungen verschwunden: Ihr Eintrag bei den Agenturen Sophie 19 und Herzog Communications wurde ebenso gelöscht wie der beim Medienverzeichnis "Kress Köpfe". Dort wurde sie nicht als NDR-Redakteurin, sondern als Mietmoderatorin von Sophie 19 geführt.

Einen Zahlendreher gab es vergangene Woche bei der Angabe der IVW-Zahlen des " Stern ". Das Blatt verkaufte im zweiten Quartal nicht 946 000, sondern 964 000 Exemplare.

Kai-Hinrich.Renner@abendblatt.de