Hamburg. Es kam lange Zeit auf das musikalische Miteinander an. Solo-Aufgaben entwickelten sich erst später im 18. und 19. Jahrhundert.

Frühe Formen des Konzerts waren noch vor allem auf das musikalische Miteinander ausgerichtet. Die Idee, ein Instrument aus dem Kollektiv herauszuheben, entwickelte sich u. a. im Concerto grosso des späten 17. Jahrhunderts.

Solo für Violine und Klavier

Die ersten öffentlichen Konzertsäle, die die Säle der Aristokratie ablösten, verlangten mehr und mehr auch nach Virtuosen, die dort mitsamt ihrer Kunstfertigkeit präsentiert werden konnten. Aus den kleinorchestralen Führungspositionen heraus – der Konzertmeister spielte als erster Geiger unter seinesgleichen, das Cembalo führte als stützender Wegweise durch die Harmonik – entwickelten sich Solo-Aufgaben, insbesondere für Violine und Klavier. Je lukrativer das Konzertwesen im 18. und 19. Jahrhundert für Virtuosen war, desto öfter schrieben sie sich ihre Bravourstücke selbst. Weniger Begabte kamen dabei über das Niveau von Fleißarbeit und gehobenen Fingerübungen nicht hinaus. Andere bereicherten und erweiterten das Repertoire für ihr Instrument um Glanzstücke auf höchstem musikalischem Niveau.

Obwohl die bekanntesten Werke der Solo-Literatur für Geige, Cello und Klavier geschrieben wurden, können sich auch die meisten Blasinstrumente über reichhaltiges Repertoire freuen. Um Klangfarben und Ausdrucksmöglichkeiten zu erkunden, hat insbesondere die Musik des 20. Jahrhunderts schon so ziemlich jedes Orchester-Instrument für Solo-Einsätze verwendet.