Hamburg. Künftig sollen mehr Bürger von dem Fördergeld zum Schallschutz profitieren können. Stadt übernimmt 65 bis 75 Prozent der Kosten.

Die Umweltbehörde hat ein neues Förderprogramm vorgestellt, mit dem Hausbesitzer unterstützt werden, die an besonders von Verkehrslärm belasteten Straßen wohnen. Der Senat hat dafür 4,4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. "In Hamburg sind 120.000 Menschen tagsüber durch Straßenverkehr Lautstärken von über 65 dB ausgesetzte. Nachts sind es sogar 133.000 Menschen, die von Lautstärken über 55 dB betroffen sind", sagt Umweltsenator Jens Kerstan. "Das sind Lautstärke-Pegel, deren Überschreitung uns zum Handeln verpflichten, weil die Gesundheit der Anwohner dieser Straßen durch den Lärm gesundheitlich gefährdet sein können."

Die Stadt übernimmt im Zuge des Lärmaktionsplans 65 bis 75 Prozent der Kosten für Schallschutzmaßnahmen in Wohn-, Schlaf-, Kinderzimmern und Wohnküchen, also beispielsweise 450 Euro je Quadratmeter Fenster- und Türfläche und 350 Euro je Rollladenkasten. Neu im Vergleich zu bisherigen Zuschüssen ist unter anderem, dass künftig auch Teilkosten für Schallschutzwände übernommen werden, die als Lückenschlüsse zwischen zwei Gebäuden dienen, sodass auch Innenbereiche vor Lärm geschützt sind.

Kombination von Fördergeld möglich

Nach Angaben Kerstans sollen in Zukunft mehr Anwohner von dem Programm profitieren. Zu diesem Zweck habe man die Schwelle des zumutbaren Lärms tagsüber von 70 auf 65 dB und nachts von 60 auf 55 dB gesenkt. Kerstan: "Das erhöht den Kreis derer, die sich auf die Lärmschutzmaßnahmen berufen können, um 89.000 Menschen."

Das Fördergeld kann bei der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB) beantragt werden, die eine Vorabberatung anbietet. Vorstand Wolfgang Overkamp sagt: "Eine Kombination der Schallschutzförderung mit den Angeboten der bestehenden Modernisierungsförderung ist möglich."