Norderstedt. Geplante Ansetzung des Oddset-Pokalspiels beim SV Rugenbergen wirbelt das Vorbereitungsprogramm von Coach Thomas Seeliger durcheinander.

Eintracht Norderstedt holt einen ehemaligen B-Junioren-Fußballer zurück an die Ochsenzoller Straße – diesmal allerdings für die Regionalliga-Herrenmannschaft. Thure Ilgner, 19 Jahre alt, war 2013 aus Garstedt nach Ostdeutschland in das Nachwuchsinternat von Rot-Weiß Erfurt gewechselt. Dort spielte der 1,97 Meter große Innenverteidiger erst in der U19-Bundesliga, seit Sommer schließlich für das zweite Herrenteam in der NOFV-Oberliga Süd.

Ilgner könnte schon am 23. Januar debütieren. Zumindest soll dann das am vergangenen Wochenende abgesagte Oddset-Pokal-Achtelfinale beim SV Rugenbergen nachgeholt werden. Die Eintracht-Verantwortlichen fühlen sich schikaniert vom Heimverein aus der Nachbargemeinde Bönningstedt, der sich an diesem ungewöhnlichen Termin offenbar bessere Chancen ausrechnet. „Ich bin stinksauer, finde das unmöglich vom Verband, wie mit uns als klassenhöchstem Verein im Wettbewerb verfahren wird“, schimpft Trainer Thomas Seeliger.

Sein Vorbereitungsplan ist hiermit endgültig hinfällig. Schon den Test gegen den FC Dornbreite Lübeck am 30. Januar hatte er absagen müssen, weil für den 31. Januar das Regionalliga-Nachholspiel gegen den TSV Schilksee angesetzt wurde. Nun hat sich wohl auch die Partie beim SC Verl (23. Januar) erledigt, und selbst der reizvolle Vergleich mit Drittligist Holstein Kiel (19. Januar) ist gefährdet.

„Wir müssten gegen Kiel wenige Tage vor dem Pokal an die Leistungsgrenze gehen, eigentlich geht so etwas nicht“, so Seeliger. „Und alles nur, weil Rugenbergen unbedingt tagsüber spielen will. Die nächste Runde im Oddset-Pokal soll doch erst am Osterwochenende stattfinden. Ich selbst habe dort schon auf dem vorderen Platz Flutlichtspiele der Oberliga Hamburg gesehen. Aber wir müssen jetzt antreten, wir wurden ja vor vollendete Tatsachen gestellt.“

Der Coach überlegt sogar, ob er den Trainingsauftakt – eigentlich geplant für den 7. Januar – notgedrungen vorzieht. „Die Spieler fangen sowieso früher an mit dem Laufen.“ Wenigstens eine gute Nachricht gibt es hinsichtlich des Pokals, denn Angreifer Jan Lüneburg wäre spielberechtigt. Seine Rot-Sperre gilt – anders als zunächst angenommen – nur für die Regionalliga, wie der Norddeutsche Fußball-Verband der Eintracht bestätigte.

Derweil hat Jugendleiter Maik Tarnaske seinen Posten nach nur eineinhalb Monaten wieder abgegeben. „Ich arbeite jetzt wieder Vollzeit, das war so nicht absehbar“, so der Polizeibeamte. Sein Vorgänger Ekkehard Bushe übernimmt nun vorerst kommissarisch, soll die Funktion aber auch langfristig wieder übernehmen. (che)