Hamburg. Weltweit große Nachfrage. Konzern steigert Kapazität in Finkenwerder um ein Drittel. „Arbeitsplätze nachhaltig gesichert“

Hamburgs größter Arbeitgeber sichert langfristig die Beschäftigung. Der europäische Flugzeugbauer Airbus baut im Werk auf Finkenwerder eine vierte Endmontagelinie für den A320, teilte der Konzern am Freitag mit. „Die Kapazität in Hamburg wird um rund ein Drittel steigen“, sagte Airbus-Sprecher Florian Seidel: „Der Standort wird dadurch deutlich gestärkt und baut seine Stellung als Leitstandort der A320-Familie weiter aus.“

Bisher werden an der Elbe 22 Maschinen des Kurzstreckenjets pro Monat endmontiert und damit mehr als die Hälfte der konzernweit 43 Stück. Der Konzern will die Produktion seines Verkaufsschlagers deutlich hochfahren. 5500 Bestellungen stehen für den Jet in den Büchern. Bei dem bisherigen Tempo würde es mehr als zehn Jahre dauern, bis die Auftragsflut abgearbeitet ist. Nun plant Airbus, bis Mitte 2019 die Fertigungsrate auf 60 Flugzeuge pro Monat zu steigern – das wäre Weltrekord. Er sei davon überzeugt, „Schritt für Schritt die höchste Produktionsrate in der Geschichte der Zivilluftfahrt zu erreichen“, sagte der für alle Flugzeugprogramme zuständige Airbus-Vizepräsident Didier Evrard. In Hamburg dürften dann künftig jeden Monat rund 30 A320-Jets fertiggestellt werden.

Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) begrüßte die Entscheidung: „Mit der Eröffnung der vierten Produktionslinie in Hamburg werden nachhaltig Arbeitsplätze gesichert und die Erfolgsgeschichte fortgeschrieben.“ Der Flugzeugbauer beschäftigt in Hamburg rund 12.700 Menschen. Neue Jobs werden durch die Fertigung wohl nicht entstehen, heißt es vom Unternehmen. Das hat vor allem zwei Gründe. Zum einen stattet das Werk auf Finkenwerder bisher die Jets, die in Toulouse endmontiert werden, mit Kabinen aus. Diese Arbeiten sollen künftig direkt in der französischen Stadt erfolgen. Diese Entscheidung fällte der Konzern im Gegenzug für Hamburgs Zuschlag für die vierte Endmontagelinie. Damit soll auch die Produktion der A320-Familie weltweit harmonisiert werden. Zum anderen sollen Mitarbeiter von anderen Flugzeugtypen zum Kurzstreckenjet wechseln.

Die große Nachfrage nach Linienflugzeugen schlägt sich auch positiv in den Geschäftszahlen nieder. Die Airbus Group meldete für die ersten neun Monate ein deutliches Plus bei Umsatz und Gewinn. Die Aktie legte kräftig zu.

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