Nauen.

Dramatische Verwechslung in einem Maisfeld: Ein 30-Jähriger hält ein Liebespärchen in einem Maisfeld für Wild und schießt. Der Mann wurde getötet, seine 23-jährige Begleiterin schwer verletzt. Die Frau sei nach einer Notoperation noch nicht vernehmungsfähig.

Der Jäger sei mittlerweile angehört worden. Laut Polizei gab er an, im Nauener Ortsteil Tietzow auf einem Hochstand auf Wild gewartet zu haben. Als es in der Dämmerung in einem Maisfeld geraschelt habe, habe er angelegt und geschossen. Statt seiner Jagdbeute entdeckte er dann das angeschossene Liebespärchen.

Der Jäger habe sofort den Notarzt gerufen, der aber nur noch den Tod des Mannes feststellen konnte. Gegen den Schützen wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. „Wir sind geschockt und tief betroffen“, sagte der Präsident des Landesjagdverbands, Wolfgang Bethe. Auch der Sprecher des Deutschen Jagdverbands ist betroffen: „Jeder Jagdunfall ist einer zu viel“, sagt Torsten Reinwald. Im vergangenen Jahr habe der Verband bundesweit vier tödliche Jagdunfälle registrieren müssen.

Tragischer Unfall war nichtder erste in Brandenburg

Auch in Brandenburg ist es nicht der erste Fall. Vor zwei Jahren hatte ein 73-Jähriger auf der Jagd in Brandenburg/Havel versehentlich einen 51-Jährigen erschossen. Beide Männer waren nicht im Besitz eines Jagdscheins. Der 73-Jährige war jedoch Sportschütze und verfügte über einen Waffenschein.