New York .

Keith Richards eroberte mit den Rolling Stones die Musikwelt im Sturm. Kaum einer verkörperte das Motto „Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll“ besser als der Gitarrist und seine Bandkollegen. Auch mit 71 Jahren ist der Rockstar noch produktiv – vor allem im Rock ’n’ Roll. Mitte September bringt Richards nach über 20 Jahren seine langerwartete Soloplatte heraus. Seine eigenen Melodien findet er aber offenbar am besten, während er mit Klängen anderer Musikrichtungen weniger anfangen kann, wie er jetzt rausposaunte.

Nur Geschrei und Schlagzeug-Beat

Keith Richards teilt nämlich mächtig aus. In seine Schusslinie geraten vor allem Rapper und Interpreten von Heavy Metal, denn mit denen kann der gebürtige Engländer wenig anfangen. Erstere kritisiert er vor allem für ihr musikalisches Handwerk. „Rap – so viele Worte, so wenig wird gesagt“, lästert Richards gegenüber der „New York Daily News“.

Der Rap habe gezeigt, dass es sehr viele Menschen ohne musikalisches Gehör gebe. „Alles, was die brauchen, ist ein Schlagzeug-Beat und jemand, der dazu herumschreit, und schon sind sie glücklich“, sagte die Rolling-Stones-Ikone. Es gebe einen riesigen Markt für Menschen, „die eine Note nicht von der anderen unterscheiden können.“

Alles Müll: Metallica und Beatles

Doch wer glaubt, für handgemachte Musik hätte der Altrocker mehr Sympathien übrig, der wird enttäuscht. Auch über zwei der berühmtesten Metal-Bands verlor der Gitarrist kein freundliches Wort: „Millionen sind in Metallica und Black Sabbath verliebt. Ich hielt sie einfach für einen großen Witz“, äußerte sich Richards abfällig über seine Kollegen. Es ist nicht das erste Mal, dass der 71-Jährige über andere Musiker herzog. Erst vor einem Monat bezeichnete Keith Richards in einem Interview das weltberühmte Album „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ der Beatles, das im Jahr 1967 veröffentlicht wurde, als „Mischmasch aus Müll“. Dass er sich mit diesen Aussagen ins Gespräch bringen will, um auf sein neues Album aufmerksam zu machen, liegt nah. Für gesteigerte Aufmerksamkeit sorgen diese Provokationen bereits – ob auch für gesteigerte Verkaufszahlen, wird sich Mitte September zeigen.