Der Merkel-Nachwuchs des Allgemeinen Studierenden Ausschusses stellt einen Antrag, 10.000 Euro für die Teilnahme am CSD bereitzustellen. Eine Glosse.

Ach, es sind schon lustige Gesellen, pardon: GesellInnen, die sich da im Allgemeinen Studierenden Ausschuss so tummeln. Und der gute, alte AStA ist immer für ein Späßchen gut. Beginnen wir mit einer Preisfrage: Es gibt im Studierendenparlament Sozis, Christdemokraten, Grüne und Linke. Dann kommt der Antrag, 10.000 Euro für die Teilnahme am Christopher-Street-Day bereitzustellen von wem? Genau. Vom Merkel-Nachwuchs. Wer unterstützt das? Die Jusos. Und wer ist dagegen? Richtig. Grüne und Linke. Die haben erstens die Mehrheit, wollen zweitens nur 4000 Euro rausrücken und damit drittens auch noch zu viel.

Wenn Sie mich jetzt der Homophobie verdächtigen, muss ich Sie enttäuschen. Ich bin nur naiv. Denn der CSD ist ja eine politische Demonstration und als solche bei den Behörden angemeldet. Demonstrieren ist ein Grundrecht. Und ich wusste einfach noch nicht, dass man dafür heutzutage Eintritt zahlen muss.

Muss man auch nicht, wurde ich belehrt. Aber wer beim CSD etwas auf sich hält, der braucht einen Truck. Der kostet Geld. Und man braucht bunte Kostüme. Und etwas zum Runterwerfen, Kondome oder so. Kostet auch Geld. Und bei den Getränkepreisen heutzutage kommt man mit 4000 Euro nicht weit....

Und wenn man beim CSD, dieser ungemein politischen Demonstration, einfach zu Fuß mitginge? Mit selbst gemachten Plakaten vielleicht. Oder ein paar Flyern zum Verteilen, die man für 50 Euro kopiert hätte. Und wenn man dann den Rest vom AStA-Steuergeld für Studierende in Finanznot ausgäbe? Was wär das dann? Naiv. Aber was soll ich machen? So bin ich eben.