Diese Frau muss eine irrsinnige Disziplin besitzen. Ersteigert 2005 auf dem ersten von ihr aufgebauten Kunstmarkt auf dem Altonale-Straßenfest eine Wundertüte – und hat sie bis heute nicht geöffnet. Weil sie den Zauber der Wundertüte bewahren möchte. Zum zehnten Mal organisiert Monika Baum, 51, auf der Altonale den Kunstmarkt, auf dem rund 50 Künstler ihre Werke zeigen und verkaufen, seit 2010 verantwortet sie auch das Programm der Kunst-Altonale. Die mit Kunst gefüllte Wundertüte steht seit den Anfangstagen in ihrem Büro. Eine Inspiration, die den besonderen Geist des Kultur- und Straßenfestes gut fasst. Ihr Organisations-Engagement hat die selbstständige Kulturwissenschaftlerin, die sonst Projekte zwischen Kunst und Wirtschaft vermittelt, begonnen, als sie einst selbst den Altonale-Wettbewerb „Kunst im Schaufenster“ gewann. Inzwischen ist die leidenschaftliche Ottenserin lieber Ermöglicherin für andere: „Wir achten sehr auf Qualität, aber wir sind auch eine Plattform für lokale Künstler.“ Baums Kinder, 16 und 11, sind mit der Altonale aufgewachsen, ihre Tochter hilft in diesem Jahr bei der Versteigerung. Wer weiß, vielleicht kommt ja wieder eine Wundertüte unter den Hammer.

Seite 15 Das andere Straßenfest