Hamburg.

Immer mehr Kleingärten müssen dem Wohnungsbau weichen. Dabei werden sie immer beliebter. „Die Nachfrage übersteigt das Angebot“, sagt Dirk Sielmann, Vorsitzender des Landesbunds der Gartenfreunde.

Die Kleingartengesamtfläche in Hamburg hat sich schleichend verkleinert. Mittlerweile stehen nur noch 1560 Hektar für Lauben, Obststräucher und Gemüsebeete zur Verfügung, fast 100 Hektar weniger als noch vor 20 Jahren, Das sind 300 Hektar weniger als Ende der 1960er-Jahre.

Jessica Ortmann wohnt mit ihren beiden Töchtern in einer 3,5-Zimmer-Wohnung auf 80 Quadratmetern. Der Balkon ist klein und geht nach vorne raus auf die Straße. „Dort ist es zu eng und zu laut, um gemütlich sitzen zu können“, sagt die Winterhuderin. Schon vor fünf Jahren hat sie sich daher im nahe gelegenen Kleingartenverein auf die Warteliste setzen lassen. Die lange Wartezeit nimmt sie in Kauf: Die Lage am Goldbekkanal ist begehrt.

Auch anderswo sind die Wartelisten lang. Aktuell sind Hunderte Schrebergärten bedroht, darunter in ltona durch den A-7-Deckel, und in Groß Borstel und Barmbek durch den geplanten Bau von insgesamt mehr als 2000 Wohnungen. Viele Ersatzparzellen sollen hier durch Nachverdichtung in den Kleingartenvereinen geschaffen werden.