Das ist ja ein dicker Hund, wenn nicht sogar eine dicke Hummel. Zwei Forscher der Londoner Queen Mary University wollen herausgefunden haben, dass die knuffigen Insekten Probleme mit dem Langzeitgedächtnis haben. Sie hatten eine Gruppe Erdhummeln belohnt, wenn sie zwei bestimmte Blüten anflogen. In einem zweiten Durchgang nahmen sie einen dritten Blütentyp dazu, aber Bombus terrestris, wie der Lateiner das Flugtier nennt, ließ sich zunächst kaum beirren. Nach einigen Tagen und Wiederholungen änderte sich das Bild. Zerstreut steuerten sie den dritten Blütentyp an.

Das Langzeitgedächtnis der Tiere ist anfällig für Irrtümer, schlossen die Forscher. Aber stimmt das, oder ist es gesc-hummelt? Man weiß doch, wie negativ sich Experimentalstress auswirken kann. Auch wir vergessen schon mal einen Namen, sind unkonzentriert im Großraumbüro oder fangen Sätze an, die am Ende irgendwie nicht ...

Vielleicht wollten die Insekten beobachten, wie sich die Forscher verhalten, wenn man sie mit überraschenden Ergebnissen konfrontiert. Auch Hummeln löcken gern einmal wider den Stachel. Sie sind geschickt im Verbreiten von Gerüchten über sich selbst. Lang hielt sich die These, mit ihrer Flügelfläche von 0,7 Quadratzentimetern und dem Gewicht von 1,2 Gramm könnten sie nach den Gesetzen der Aerodynamik eigentlich gar nicht fliegen. Steht so im Zentralorgan bombus.de „ ... die Hummel-Seiten“. Weil die Tiere aber keine Ahnung von Aerodynamik haben, flögen sie einfach trotzdem. Chapeau für diese, äh, Ente!

Möglicherweise haben die Forscher noch etwas übersehen. Verliebt zu sein kann nämlich auch zu Fehl-Erinnerungen führen. Und zu welcher Untergruppe der Bienen zählen die Hummeln? Zu den Körbchensammlern! Vielleicht waren die Testhummeln also einfach nur verliebt, noch dazu unglücklich. Da kann man ja wohl mal die Orientierung verlieren.