Die neunte Folge der legendären amerikanischen Sitcom „Seinfeld“ war nie zu sehen und wird auch nie zu sehen sein. Sie wurde gar nicht gedreht, weil das Personal sich dem Drehbuch widersetzt hat.

Die neunte Folge (aus der zweiten Staffel) der amerikanischen Sitcom „Seinfeld“, die den Titel „The Bet“ tragen sollte, wurde nie gedreht. Larry Charles, der Drehbuchautor (er führte auch bei „Borat“ Regie) und Tom Cherones, der Regisseur und Produzent der Serie, verrieten dem Film- und Fernsehportal screencrush.com jetzt, woran es lag: Die Handlung war zu umstritten.

Elaine, die Hauptdarstellerin, sollte sich in der Serie eine Waffe anschaffen, um sich zu verteidigen. So weit, so in Ordnung für diese Zeit. Dass Elaine dann aber die Waffe auf ihren Kopf richten sollte, gefolgt von einer Anspielung auf das Kennedy-Attentat, das ging den Schauspielern damals offenbar zu weit. Sie waren der Meinung, dass Witze über Waffen vollkommen unangebracht wären, und protestierten gegen die Aufzeichnung der Folge.

Als Cosmo noch Conrad hieß

Auch Larry Charles und Tom Cherones waren dieser Meinung, die Folge wurde gestrichen und durch eine neue ersetzt. Das Team hatte offenbar Angst, dass die Serie, die zu dieser Zeit noch nicht sehr bekannt war, darunter leiden würde. Jetzt, über 20 Jahre danach, debattieren die beiden, ob die Szene später, als die Sendung bekannter und erfolgreicher war, funktioniert hätte. Charles glaubt schon, Cherones nicht.

Außerdem gaben die beiden auch die weitere Handlung der gestrichenen Folge preis: eine Wette, ob Kramer, wie er erzählt, auf einem Flug mit der Flugbegleiterin geschlafen hatte oder nicht. Außerdem sollte in der Serie Kramers Vorname zum ersten Mal erwähnt werden. Er sollte Conrad heißen. Da die Folge aber nicht gedreht und nicht gesendet wurde, erfuhr der Zuschauer erst in der sechsten Staffel den Namen, dann allerdings hieß Kramer Cosmo.

„Seinfeld“ lief von 1989 bis 1998 in neun Staffeln mit insgesamt 180 Folgen auf NBC. Nicht nur in Amerika feierte die Serie vor allem gegen Ende große Erfolge. In Deutschland war sie von 1995 an auf Kabel eins und ProSieben zu sehen. Die Serie drehte sich um den Alltag der vier in New York lebenden Freunden Jerry Seinfeld, Elaine Benes, Cosmo Kramer und George Costanza.