Danilo del Favero übernimmt Restaurant am Mühlenkamp. Auch sonst tut sich was in der Gastro-Szene

Der Mann ist ein Vollblutgastronom. Danilo del Favero brennt für seinen Beruf, und er hat sich viel vorgenommen. Der 35-Jährige übernimmt das altehrwürdige Mühlenkamper Fährhaus und will es zu einem Hotspot im Quartier machen.

Zuletzt hatte hier Sternekoch Gerhard Zogbaum die Gäste in der Küchenwerkstatt bewirtet, doch die ist seit Sommer vergangenen Jahres geschlossen. Jetzt ist Danilo del Favero, der seit zehn Jahren das Dante in Großhansdorf führt, hier der Chef und macht erst einmal alles neu in der 1916 erbauten weißen Villa mit Alsterblick. Seit September läuft die Sanierung schon. Die Eröffnung ist Anfang März geplant: „Ich stecke hier all mein Herzblut rein“, sagt del Favero.

Noch ist das Restaurant eine große Baustelle: Das Parkett wird abgeschliffen, alles frisch gestrichen, die Leitungen werden erneuert. Holzpaneele schmücken die Wände: „Holz schafft eine warme Atmosphäre. An die Wände werden wir auch Ruder und Rettungsringe hängen. Denn schließlich ist das hier ein Fährhaus.“ Die Terrasse vor dem Haus wird mit Teakholz ausgelegt. Die Räume in der ersten Etage sollen für Veranstaltungen und „Private Dining“ genutzt werden.

Wenn del Favero durch das Haus führt, dann ist er in seinem Element. Sein Motto: „Bei uns soll sich jeder wohlfühlen. Egal ob die Gäste auf ein Glas Wein vorbeikommen oder bei einem ausgiebigen Essen verweilen wollen.“ Einen Namen hat er auch schon: „Henry“ wird das Restaurant heißen, denn es liegt zwar am Mühlenkamp, aber die Postanschrift lautet Hans-Henny-Jahnn-Weg, und der Namensgeber der Straße hieß eigentlich „Henry“, weiß del Favero.

Und was gibt es hier künftig zu essen? Italienisch würde naheliegen, denn die del Faveros sind eine bekannte italienische Gastronomenfamilie. Sein Vater führt das Del Favero in Poppenbüttel, hatte früher das Dante in Großhansdorf. Doch Danilo del Favero winkt ab. „Hier gibt es mehrere Italiener. Ich setze auf deutsche Küche und einige internationale Akzente“, sagt er. Der Gastronom hat seine Kochlehre nach dem Abitur im Luxushotel Atlantic Kempinski gemacht: „Das war hart, aber ich habe für das Leben gelernt“, sagt del Favero, der mit Freundin Claudia und in Poppenbüttel lebt.

Nicht nur am Mühlenkamp gibt es Neuigkeiten, sondern auch im Winterhuder Fährhaus. Dort soll die Crew des Friesenkellers, der am Jungfernstieg nach 35 Jahren geschlossen wurde, nach Abendblatt-Informationen eine neue Gastronomie eröffnen. Was für ein Konzept geplant ist, ist noch nicht bekannt. Aber dafür steht schon fest, was aus dem Friesenkeller in den Alsterarkaden wird: Dort eröffnet die Veranstaltungsfirma Nord Event im Sommer das Restaurant „Vlet an der Alster“.

Mitarbeit: Merja Schubert