Christian von Boetticher , 40, ist ein deutscher Politiker (CDU). Boetticher ist aufgewachsen in Appen-Unterglinde. Seit dem 18. September 2010 ist er Landesvorsitzender der CDU Schleswig-Holstein.

Nach dem Abitur 1990 am Theodor-Heuss-Gymnasium in Pinneberg, absolvierte Boetticher, der in Appen-Unterglinde weite Teile seiner Kindheit und Jugend verbracht hat, zunächst eine Ausbildung zum Reserveoffizier bei der Luftwaffe (heute Oberleutnant der Reserve) und danach ab 1992 ein Studium der Rechtswissenschaft in Kiel und Hamburg, welches er 1997 mit dem ersten und 2001 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. 2001 erfolgte seine Promotion zum Dr. jur. mit der Arbeit Parlamentsverwaltung und parlamentarische Kontrolle an der Universität Hamburg.

Seit 2002 ist er als Rechtsanwalt zugelassen und gehört einer Pinneberger Sozietät an.

Im Jahr 2002 wurde er als Ehrenritter in den Johanniterorden aufgenommen. Während seiner Studienzeit in Kiel trat er der pflichtschlagenden Studentenverbindung Landsmannschaft Slesvico-Holsatia v. m. L! Cheruscia zu Kiel im CC bei und ist heute Alter Herr der Verbindung.

1986 trat Boetticher in die Junge Union ein und wurde 1987 Mitglied der CDU. Von 1992 bis 1996 war er Mitglied im CDU-Ortsvorstand in Appen, zuletzt als stellvertretender Vorsitzender. Seit 1993 gehört er dem CDU-Kreisvorstand Pinneberg, von 1995 bis 1999 und seit 2001 als stellvertretender Vorsitzender, an. Von 2003 bis 2005 war er Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Pinneberg. Seit 2006 ist er Mitglied im Vorstand der Europäischen Volkspartei (EVP). 2008 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des Bundesfachausschuss Ernährung und Landwirtschaft der CDU Deutschland gewählt und als Beisitzer in den Landesvorstand der CDU Schleswig-Holstein. Am 18. September 2010 wurde Christian von Boetticher auf dem 63. Landesparteitag der CDU Schleswig-Holstein als Nachfolger von Peter Harry Carstensen zum Landesvorsitzenden gewählt. Am 6. Mai 2011 wurde Boetticher auf dem Parteitag in Norderstedt mit 209 von 240 Stimmen zum Spitzenkandidaten der CDU für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2012 gekürt, da der amtierende Ministerpräsident Carstensen nicht beabsichtigt erneut anzutreten

Von 1994 bis 1999 war Boetticher Mitglied des Kreistages des Kreises Pinneberg und dort von 1998 bis 1999 stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion. Ebenfalls 1998 bis 1999 war er Gemeindevertreter der Gemeinde Appen.

Von 1999 bis 2004 war er Mitglied des Europäischen Parlaments. Er arbeitete als Mitglied im Ausschuss für Freiheiten und Rechte der Bürger, Justiz und Innenes sowie im Petitionsausschuss. Er gehörte der Delegation zu Japan und dem gemischt-parlamentarischen Ausschuss EU/Lettland an, der den Beitritt des Landes 2004 in die EU vorbereitete. 2000/2001 fungierte er als Obmann der EVP/ED-Fraktion im Ad-hoc-Ausschuss Echelon, der amerikanische Geheimdiensttätigkeiten gegen europäische Unternehmen und Bürger untersuchte. Die Wiederwahl ins Europäische Parlament hatte er bei der Europawahl 2004 knapp verpasst.

Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2009 gewann er den Wahlkreis 28 (Pinneberg, Halstenbek, Schenefeld) erstmals nach 26 Jahren wieder direkt für die CDU und zog somit in den Landtag ein. Die CDU-Fraktion wählte ihn zu ihrem Vorsitzenden als Nachfolger von Johann Wadephul, der in den Bundestag wechselte.

Vom 27. April 2005 bis zum 27. Oktober 2009 gehörte er dem von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) geführten Kabinett der Großen Koalition als Minister für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein an.

Nach dem Bruch der Großen Koalition im Juli 2009 wurden alle SPD-Minister zum Ablauf des 21. Juli 2009 von Ministerpräsident Carstensen aus ihren Ämtern in der Landesregierung entlassen. Die Leitung der betroffenen Ministerien wurde unter den verbliebenen Kabinettsmitgliedern aufgeteilt, Christian von Boetticher wurde dabei als Nachfolger von Gitta Trauernicht die Zuständigkeit für das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Senioren übertragen. Am 23. Juli 2009 wurde er als Nachfolger von Ute Erdsiek-Rave zum stellvertretenden Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein berufen.