200 Menschen haben an einer Mahnwache teilgenommen, zu der die Anti-Atom-Initiative wegen der Katastrophe in Japan aufgerufen hatte.

Pinneberg. Trauer, Wut und Hoffnung beherrschten die Reden auf dem Lindenplatz. Schenefelds Bürgermeisterin Christiane Küchenhof nannte es eine Frechheit, dass die Bundesregierung jetzt versuche mit der angekündigten "Aussetzung der Laufzeitverlängerung" die Bevölkerung zu beschwichtigen. "Jeder weiß, dass Verträge eingehalten werden müssen." Christiane Küchenhof erinnerte daran, dass in Tschernobyl auch 25 Jahre nach der Reaktorkatastrophe noch Menschen an den Folgen der radioaktiven Verstrahlung leiden - auch in Schenefelds Partnerstadt Luninez in Weißrussland, dass etwa 200 Kilometer von Tschernobyl entfernt liegt

"Ich will, dass meine beiden Kinder auch noch auf einer schönen Erde leben", sagte Nicola Repnow, 44. Seit ihrem 16. Lebensjahr setzt sich die Elmshornerin dafür ein, dass die Atomkraft in Deutschland keine Zukunft hat. Jetzt steht sie wieder auf der Straße, "um meinen Kindern zu ersparen, was in Japan passiert ist".

Oliver Vogt, 42, aus Appen ist von Beruf Kälteanlagenbauer. Auch er ist schon als junger Erwachsener bei Demonstrationen gegen die Castor-Transporte dabei gewesen. "Wir sind eingemauert von AKW", klagt er. Als Ökostrom-Nutzer sucht er nach eigenen Wegen, aus der Atomenergie auszusteigen.

Marlis Beyersdorf kann es "nicht nachvollziehen, dass Atomkraftwerke gebaut werden, ohne zu wissen, wohin der Müll soll". Für ihre Schwester Wiebke ist ebenfalls für den Protest ausschlaggebend, dass kein Endlager für Atommüll weltweit zur Verfügung steht.

Die Atom-Initiative bereitet jetzt weitere Aktionen vor. Die Gruppe trifft sich jeden ersten und dritten Dienstag im Monat ab 19 Uhr im VfL-Heim am Fahltskamp 53.

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