Hamburg. Thomas Blaeschke sammelt künftig Spenden für den Abendblatt-Verein. Er tritt mit Voice Over Piano bundesweit und international auf.

Er hat im Bundeskanzleramt gespielt, vor Bundeswehrsoldaten in Afghanistan, Bosnien und Mali, reiste mit seiner Band Voice Over Piano zu Konzerten nach Japan, China, Kamerun und in die USA – und jetzt kommt Thomas Blaeschke am 6. Juli nach Bergedorf. Ehrenamtlich tritt er dort zum 150-Jahres-Bestehen der „Bergedorfer Zeitung“ mit seiner Gesangspartnerin Sara Dähn auf, als neuer Botschafter für den Verein „Hamburger Abendblatt hilft“. Der Verein ist Mitveranstalter des Events im KörberHaus, bei dem es auch eine Preisverleihung für soziale Projekte geben wird.

Blaeschkes Motivation, für den Abendblatt-Verein auf seinen Konzerten Spenden zu sammeln, begründet er so: „Ich finde die Arbeit des Abendblatt-Vereins wichtig, weil ich nicht nur weiß, wo meine Spende ankommt, sondern weil das Team auch Bedürftigen in der Stadt hilft, die mir in meiner Karriere viel gegeben hat und der ich etwas zurückgeben möchte.“ In Hamburg probt der 54-Jährige mit Voice Over Piano, hat hier an der SängerAkademie Studierende unterrichtet und liebt die Weltoffenheit der Stadt.

Thomas Blaeschke mit Sängerin Sara Dähn beim Sommerfest der Ex-Kanzlerin Angela Merkel in Berlin.
Thomas Blaeschke mit Sängerin Sara Dähn beim Sommerfest der Ex-Kanzlerin Angela Merkel in Berlin. © Thomas Blaeschke | Thomas Blaeschke

Dabei hatte Blaeschke, der in Bremen geboren und in Osterholz-Scharnbek aufgewachsen ist, zunächst gar keine Musikerkarriere angestrebt. „Mein Vater sagte, Junge, mach was Vernünftiges“, sagt er lachend. So wurde er zunächst Diplom-Betriebswirt, arbeitete einige Jahre im Marketing als Manager bei Bosch in Stuttgart und in den USA, „bis ich feststellte, dass ich von der Musik nicht lassen kann“.

Der Musiker ist ein Drittel des Jahres außerhalb von Deutschland

Er studierte Musik in Oldenburg und Bremen, gründete 1997 die Bremer Musical Company und arbeitete dort auch zufälligerweise mit dem leider verstorbenen ehemaligen Abendblatt-Vereins-Botschafter Christian Berg zusammen.

Inzwischen reist Blaeschke viel und gern durch die Welt. „Ich bin ein Drittel des Jahres außerhalb Deutschlands und dazwischen viel auf den Autobahnen im Land unterwegs von Konzert zu Konzert“, sagt er lachend. Das kann wie kürzlich bei einem Benefizkonzert des Rotary Clubs Syke auf Gut Varrel sein, einem Charity-Event für Kinder mit Behinderung in San Francisco oder in einem Camp vor deutschen und internationalen Schutztruppen in Afrika oder Osteuropa.

Schon in der 11. Klasse hat Blaeschke Großkonzerte organisiert

Blaeschke hat nach seinem Abitur 1990 selbst seinen Grundwehrdienst bei der Bundeswehr als Panzergrenadier absovielrt. Er kam direkt danach ins Muskkorp, musste dafür jedoch ein neues Instrument lernen – er wählte die Ces-Flöte. „Der Leiter des Musikkorps sagte ganz trocken bei meinem Vorspiel auf dem Klavier, dass er mein Talent sehe, aber man mit einem Piano nun mal nicht marschieren könne, also habe ich Flöte spielen gelernt und meine Leidenschaft für große Orchester entwickelt“, sagt Blaeschke, der sich nicht nur als Musiker, sondern auch als Entertainer bezeichnet.

So tritt die Band Voice Over Piano, wenn angefragt, auch gerne mal nebst Schlagzeuger, Blasinstrumentemusikern, Bass und Gitarren auch in kleinerer Orchesterbesetzung mit Violinen und Contrabass auf. Schon in der 11. Klasse hat Blaeschke, der seit seinem neunten Lebensjahr Klavier spielt, Großkonzerte organisiert.

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Das erste war ein Konzert mit der US-Army-Band und einem ukrainischen Firmenorchester, das er bei einem Besuch in der Ukraine kennengelernt hatte. Als Oberstufenschüler war er bei einem Kulturaustausch nach Lwiw (Westukraine) dabei, verliebte sich dort in die Dolmetscherin und führte drei Jahre mit ihr eine Fernbeziehung. „Als ich 17 war, explodierte das Kernkraftwerk von Tschernobyl. Ich organisierte sofort Hillfe für die Opfer, die wir mit einem Konvoi des THW über die Uni in Lwiw verteilten.“ So sehr ihn der Ukraine-Krieg erschüttert, freut es ihn, dass zumindest die deutschen Soldaten nun wieder einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft haben.

Thomas Blaeschke im Konzert-Anzug.
Thomas Blaeschke im Konzert-Anzug. © Blaeschke | Blaeschke

Denn die Nähe zur Bundeswehr ist Thomas Blaeschke wichtig. Der gläubige Christ ist bei mehr als 150 Konzerten, Andachten und Gottesdiensten der Militärseelsorger aufgetreten. „Wir möchten mit unserer Musik eine Brücke zwischen der Gesellschaft und dem Heer schlagen. Für mich ist die Bundeswehr nicht nur eine Armee in Deutschland, sondern ich sehe auch, wie sie international anerkannt ist für ihre Hilfe, die sie in anderen Ländern leistet.“ Für sein Engagement ehrte ihn und Voice Over Piano die Bundesministerin der Verteidigung Kramp-Karrenbauer mit dem Preis „Bundeswehr & Gesellschaft“.

Musik changiert zwischen Rock, Pop und Chanson

Nun will sich der Muscial- und Songschreiber auch noch für den Verein „Hamburger Abendblatt hilft“ ins Zeug legen und von der Bühne für dessen Projekte – die Unterstützung Alleinerziehender, Menschen mit Behinderung und altersarmer Senioren – Spenden sammeln. Die Musik seiner Band changiert zwischen Rock, Pop und Chanson, wie ihn die Hamburgerin Annett Lousian oder Anna Depenbusch singt. Voice-Over-Piano-Sängerin Sara Dähn interpretiert bekannte Lieder wie „Ich will keine Schokolade“ (Trude Herr) oder Udo Jürgens Schlager „Ich weiß, was ich will“ genauso gern wie eigene Lieder, mit denen Dähn und Blaeschke mehrere zweite Plätze beim 41. Rock & Pop Preis 2023 belegt haben.

Kontakt & Info: www.VoiceOverPiano.com