Schüler der Sophie-Barat-Schule reisen zu einem sozialen Praktikum ins peruanische Lima

Sie tauchten direkt ein, in den Schulalltag und das Leben und Überleben von Kindern und Jugendlichen in Peru. Sie übernahmen soziale Verantwortung, nicht nur vor der eigenen Haustür in Hamburg, sondern 14.000 Kilometer entfernt – die Schülerinnen und Schüler der katholischen Sophie-Barat-Schule. Einen Monat lang unterstützten sie in einem Sozialpraktikum Lehrer und Schüler ihrer Partnerschule Madre Admirable, die am Rande eines Armenviertels von Lima liegt.

„Unsere Aufgabe war es, den Lehrern vormittags in den Grundschulklassen und im Kindergarten zu assistieren“, sagt Joana Focks, 16. Die Madre Admirable im Armenviertel El Augustino wird von 1500 Kindern und Jugendlichen besucht. In den Klassen für behinderte Schüler halfen die Hamburger beim Sportunterricht mit. „Wie die Lehrer dort mit den Kinder umgingen war beeindruckend, so voller Zuneigung und Aufopferung“, sagt Maria Bluhm, 16.

Am Nachmittag waren die Hamburger beim berufsfördernden Angebot der Ganztagsschule dabei. „Dort lernen die Peruaner tischlern, nähen oder backen und können damit später eher einen Job finden“, sagt Luis Metzger, 16. Und sie sind nachmittags nicht sich selbst überlassen. Denn das Leben in den einfachen Häusern oberhalb der Schule ist geprägt von Entbehrungen und der Gefahr, ins kriminelle Milieu abzurutschen. Nicht überall gibt es Strom und Wasser. Nicht immer regelmäßig zu essen. „Die Menschen arbeiten als Straßenverkäufer, verkaufen Selbstgemachtes und versuchen sich mit Mini-Jobs über Wasser zu halten“, sagt Pascal Landahl, 16. „Die Kinder haben zu Hause praktisch nichts. Selbst das Mittagessen in der Schule für umgerechnet ein Euro pro Tag können nicht alle bezahlen“, sagt Luis Metzger. „Wir konnten mit unseren Spenden, die wir bei unseren Benefizveranstaltungen eingenommen haben, unter anderem ein Sonnendach finanzieren, bei Temperaturen bis zu 35 Grad Celsius im Sommer eine wichtige Anschaffung für den Pausenhof“, sagt Pascal.

Geleitet wird die Schule vom Orden Sacré Coeur, der Gesellschaft vom Heiligen Herzen Jesu. Den auf christlichen Werten aufgebauten Erziehungszielen des Ordens, folgt auch die Sophie-Barat-Schule, die den Namen der Ordensgründerin trägt.

Den Einsatz für Menschen am Rande der Gesellschaft und „das Bewusstsein für gerechtere Lebensbedingungen in unserer Welt“ waren auch das Ziel von Schulseelsorgerin und Religionslehrerin Lucia Justenhoven und Andrea Willemsen, Perukennerin und Lehrerin für Spanisch und Politik. Beide organisierten das Praktikum und begleiteten die Schüler nach Lima.

Eine ihrer prägenden Erfahrungen, da sind sich die Schüler einig, sei die überwältigende Herzlichkeit gewesen. „Viele wollten auch von uns lernen, sie haben sich gefreut, dass Leute, die von einem anderen Kontinent kommen, sich für sie interessieren“, fügt Luis hinzu. „Wir wollten etwas für die Menschen tun und kommen mit dem Gefühl zurück, mehr bekommen zu haben, als wir geben konnten“, sagt Joana. Es sind Freundschaften entstanden und Kontakte bleiben über Facebook bestehen.

„Eine Brücke ist gebaut, nun soll das Projekt weitergehen“, sagt Lucia Justenhoven. Die nächsten zehnten Klassen sollen die Schulpartnerschaft fortführen. Dafür müssen noch etliche Spenden gesammelt werden.